Kreis-CDU will endlich schnellere Abschussgenehmigungen für Wölfe
Der CDU im Landkreis Aurich reißt der Geduldsfaden: Es habe viele Ankündigungen gegeben, schneller Wölfe schießen zu dürfen, doch nichts sei passiert. Der Vorstand ist wütend und fordert Taten.
Lesedauer: ca. 2min 34secAurich Der CDU im Kreis Aurich reicht es: „Niemand weiß genau, wie viele Haus- und Nutztiere im Jahr 2023 von Wölfen getötet wurden, aber es sind zu viele, und trotzdem passiert leider nichts!“, fasst die stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende im Landkreis Aurich, Ulrike Scholz-Benedictus aus Hinte die Situation in der Wolfsdebatte jetzt in einer Mitteilung zusammen. Zum wiederholten Male setzten sich die Christdemokraten mit dem Thema Wolf auseinander. Ihr vorläufiges Fazit für das Jahr 2023: Viel Gerede, wenige Taten.
Das Jahr sei, so Scholz-Benedictus, von einer ständigen Diskussion um dieses Thema geprägt gewesen, aber: „Wir müssen feststellen, dass weder Bundes- noch Landesregierung über Absichtserklärungen hinausgekommen sind“. Die Auricher CDU vermisse vor allem bei den örtlichen Vertretern der Regierungsparteien die nötige Aktivität. So seien zwar vor allem von der SPD, teilweise sogar von grünen Abgeordneten, Äußerungen veröffentlicht worden, die die Menschen in Ostfriesland auf konkrete Maßnahmen hoffen ließen, geändert aber habe sich nichts. Die ostfriesische CDU habe sich mit ihren Abgeordneten in Hannover und Berlin klar positioniert und mache Druck, von den ostfriesischen Vertretern anderer Parteien sei dagegen nicht erkennbar, dass sie sich mit Nachdruck in dieser Angelegenheit engagierten. Der Kreisvorsitzende Dr. Joachim Kleen aus Großheide wird deutlich: „Entweder, die ostfriesischen SPD-Abgeordneten haben in der Regierung tatsächlich den Einfluss, den sie immer behaupten, und wollen einfach nichts tun. Oder aber sie scheitern an der festen Ideologie der grünen Minister in Hannover und Berlin.“ Es werde Zeit für die Region, dass in Sachen Wolf etwas passiere. Der Stillstand jedenfalls sei nicht mehr tragbar. -Kleen weiter: „Dass die ostfriesischen Regierungsvertreter nur reden, aber offensichtlich nichts erreichen, das ist einfach eine Blamage.“
Die CDU stelle fest, dass trotz aller Ankündigungen ein pragmatischer Umgang mit den Wölfen nicht in Sicht sei: Entnahmen seien weiter praktisch nicht möglich, und bei Gesamtregelungen werde entweder EU-Recht oder der Bund vorgeschoben. Derweil nähmen Wolfsrisse zu, und es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich weitere Wolfsrudel in Ostfriesland etablierten.
Scholz-Benedictus, selbst Landwirtin, beklagt derweil den massiven Vertrauensverlust, den dieses Thema mittlerweile verursache: „Gerade bei den Landwirtinnen und Landwirten hat sich Frust breitgemacht. Auf sie werden Folgekosten und Verantwortung abgewälzt, gleichzeitig haben sie Angst um ihre Tiere. Schafe, Rinder, Pferde:“ Alle Weidetiere seien bereits Opfer von Wölfen geworden, und die Belastung für die Menschen auf dem Land sei mittlerweile zu hoch. Die Menschen hätten vielfach schon das Vertrauen in politisches Handeln verloren.
Der Auricher CDU Kreisverband erneuert seine Forderung nach einfacheren Wolfsentnahmen und einer „Wolfsfreiheit“ für die ostfriesische Küstenregion. Nur so seien der Schutz der Weidetiere und damit auch der Deichbewirtschaftung verlässlich hinzubekommen. Andere europäische Staaten machten es vor, wie der Wolfsbestand zu kontrollieren sei, nur in Deutschland, und gerade in Niedersachsen, scheine es dafür immer wieder Ausreden zu geben. Es gehe mittlerweile um viel mehr als nur den Wolf, so die CDU: Es gehe um nichts weniger als das Grundvertrauen in den Gestaltungswillen von Politik.