Mit Widrigkeiten ins neue Jahr: Doppelhaushalt für Marienhafe
Die Gemeinde Marienhafe geht erneut mit einem Zweijahreshaushalt ins neue Jahr. Einige Herausforderungen kommen auf die Gemeinde in den nächsten Jahren zu.
Lesedauer: ca. 2min 10secMarienhafe Wie bereits in den vergangenen Jahren setzt die Gemeinde Marienhafe auch für 2024 und 2025 auf einen Doppelhaushalt. Das hat der Rat in seiner letzten Sitzung beschlossen.
Kommt es sonst schon mal zu Trubel in den Rats- und Ausschusssitzungen in der Samtgemeinde Brookmerland, herrschte dieses Mal Konsens. Nach vorangegangenen interfraktionellen Gesprächen waren sich die Ratsmitglieder einig: Ein Doppelhaushalt sei die beste Lösung für die momentan etwas angeschlagene Gemeinde. Denn Marienhafe leidet noch unter den finanziellen Belastungen der vorangegangenen Jahre, die „nicht so gut gelaufen“ waren, wie Kämmerer Stephan Weers betonte. Marienhafe sieht sich mit Fehlbeträgen in Höhe von 190000 Euro konfrontiert. Tendenz steigend. Denn für das laufende Jahr werden weitere Verluste in Höhe von 95000 Euro erwartet. Um zumindest einen Teil des voraussichtlichen Defizits von mehr als 280000 Euro ausgleichen zu können, sind im neuen Doppelhaushalt Rückstellungen in Höhe von insgesamt 110000 Euro vorgesehen. Weers erklärt, dass er für die kommenden Jahre wieder mit Überschüssen von jeweils knapp 30000 Euro rechne.
Nach hohen Ausgaben für unter anderem die Umgestaltung der Fläche zwischen den Häusern Dieker und Weerts sowie für neue Baugebiete und den Abenteuerspielplatz sind für 2024 und 2025 keine weiteren Investitionen geplant. Doch alte Verbindlichkeiten belasten die Gemeinde weiterhin mit 250000 Euro Kreditschulden. Dennoch zeigte sich der Kämmerer von Brookmerland optimistisch und betonte, dass der Marienhafer Haushalt abgesehen davon insgesamt auf einem guten Weg sei.
„Die vorliegenden Zahlen sind nicht so erfreulich, wie wir alle es uns erhofft hatten“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzende Beate Ihmels. Die Talsohle sei aber wohl schon durchschritten. In den nächsten Jahren gelte es, die „angespannte Finanzlage“ der Gemeinde nicht aus den Augen zu verlieren und die Fehlbeträge abzubauen, sagte sie.
Während der Sitzung beschloss der Gemeinderat zudem eine Erhöhung der Steuersätze für den Betrieb von Glücksspielautomaten. Diese soll von 13 auf 20 Prozent erhöht werden. Die Änderung soll auch in den anderen fünf Gemeinden des Brookmerlands in den kommenden Wochen umgesetzt werden, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Die Hebesätze – die bei Erhöhung in der Regel höhere Steuern bedeuten – sollen nicht angehoben werden.
Sollten Anpassungen des Haushalts notwendig sein, seien diese später über einen Nachtragshaushalt möglich, erklärte Kämmerer Weers.