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21. März 2024, 15:45 Uhr

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Nach 28 Jahren: Marienhafer verabschieden sich aus der Rosenstraße

Der Heimtiershop Woller in Marienhafe schließt nach beinahe drei Jahrzehnten die Türen. Doch der Abschied fällt schwer.

Lesedauer: ca. 2min 51sec
Ein Herzensprojekt war der Betrieb des Heimtiershops in Marienhafe für Norbert und Margret Woller.

Ein Herzensprojekt war der Betrieb des Heimtiershops in Marienhafe für Norbert und Margret Woller. © Insa Pölking

Marienhafe Der nächste Schritt fällt ihnen nicht leicht. Das ist deutlich zu spüren und das sagen Margret und Norbert Woller auch. Nach knapp 28 Jahren gibt das Ehepaar seinen Heimtiershop an der Rosenstraße in Marienhafe auf. Schweren Herzens. Es sei das Alter, begründen die beiden ihre Entscheidung. Norbert Woller ist 73, seine Frau Margret 66. Obwohl das Ehepaar den Job beinahe drei Jahrzehnte eher als Vergnügen und weniger als Arbeit angesehen hat.

Norbert Woller konnte sich schon immer für diese Art Arbeit begeistern, erzählt er. Bereits in seiner Schulzeit lief er in die Norder Zoohandlung Hielscher und schaute sich dort Tiere und das Geschehen vor Ort an. „Einmal habe ich auch so einen Laden“, habe er schon damals gedacht. Und er sollte recht behalten. Der in Marienhafe geborene und aufgewachsene 73-Jährige erlernte zunächst den Beruf des Groß- und Außenhändlers in einer Emder Firma. Bis zu seiner Rente blieb er in diesem Beruf tätig.

Erst als er vor einigen Jahren auf Rente ging, widmete er sich seinem Shop vollständig. Zuvor übernahm Margret Woller zu einem großen Teil die Aufgaben im Laden. Dann teilten sie sich diese. Und es machte ihnen Spaß. „Wir haben nur gute Kunden gehabt“, sagt Norbert Woller. „Eine Stammkundin kaufte damals schon bei uns ein und kommt bis heute. Vielleicht ist sie ja unsere letzte Kundin.“

Beinahe drei Jahrzehnte führten Margret und Norbert Woller den Heimtiershop in Marienhafe.

Beinahe drei Jahrzehnte führten Margret und Norbert Woller den Heimtiershop in Marienhafe. © Insa Pölking

„Wir möchten auch mal Rentner sein“

Von Tierfutter über Spielzeuge für Hunde und Katzen sowie allerhand für Nager und Reptilien hatten die Wollers in ihrem Shop im Angebot. Und was nicht fehlen durfte: die Tiere selbst. Denn unter anderem Vögel und Reptilien konnten Kundinnen und Kunden an der Rosenstraße bekommen.

Mit dem Ertrag des Ladens sei das Ehepaar immer zufrieden gewesen. „Wir sind zwar keine Millionäre, aber kurz davor“, scherzt der Inhaber. Über zwei Jahrzehnte befand sich der Heimtiershop Woller an der Rosenstraße in Marienhafe. Die ersten sechs Jahre bauten die Wollers ihr Geschäft jedoch an einem anderen Standort auf. Und zwar in den Räumen der heutigen Mühlen-Apotheke. Mit dem Umzug lief auch das Geschäft noch einmal besser an.

Und nach knapp 28 Jahren wird es nun Zeit für den Ruhestand, finden Margret und Norbert Woller. „Wir möchten auch mal Rentner sein“, sagt die Betreiberin. „Und irgendwann muss jetzt auch mal Schluss sein.“ Die Brookmerlander sind bereits des Öfterren gefragt worden, ob sie ihre Geschäftsräume abgeben möchten. Bisher lehnten sie stets ab. Doch nun wird Platz gemacht für etwas Neues. Was dort entstehen wird, verraten die Wollers nicht. Nur so viel: Es wird keine Zoohandlung sein. Aber ein Geschäft, das sei vorgeschrieben.

Mit den Enkelkindern in den Urlaub

Bis Ende des Monats findet in den vier Wänden des Heimtiershops noch der Räumungsverkauf statt. Im April wird das Geschäft schließlich ausgeräumt und die Tür von Margret und Norbert Woller ein letztes Mal zugeschlossen.

Und was fängt das Ehepaar dann an mit der ganzen freien Zeit? Reisen, sagen sie. Mit ihren Enkelkindern. Die Inhaberin sei bereits mit ihren Enkeln im Urlaub gewesen. Der Betreiber musste währenddessen im Geschäft die Stellung halten. Bald habe aber auch er endlich die Zeit mitzufahren. Doch auch für die Enkel ist die Aufgabe des Marienhafer Geschäfts nicht ganz einfach. „Unser Neunjähriger hat sogar angeboten, den Laden zu übernehmen“, erzählt Norbert Woller. Das sei aber doch noch etwas zu früh.

„Es ist schwierig, den Laden aufzugeben. Wir haben uns mit dem Gedanken noch nicht so richtig angefreundet“, sagt Margret Woller. „Aber es bleiben viele schöne Erinnerungen“, ergänzt der Heimtiershop-Besitzer.

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