Neue Anlaufstelle für queere Menschen – Was in Norden gerade passiert
Nach dem ersten Herbst Pride in Norden folgt jetzt der nächste große Schritt: Ein neuer Verein will queere Menschen stärker vernetzen und sichere Räume schaffen. Welche Pläne bereits feststehen – und was das für die Community bedeutet.
Lesedauer: ca. 2min 35secNorden Heute ist es genau 33 Tage her, seit Vincent Diekmann, Merle Gatena, Nico Kemena und zehn weitere Menschen aus Norden den Verein „Queeres Norden“ offiziell gegründet haben. Mit der Unterstützung von Elke Kirsten, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, wurde am 9. November die erste Sitzung abgehalten und dort die Vereinssatzung beschlossen. Doch warum braucht es einen Verein wie diesen in Norden und was sind die zukünftigen Pläne?
Vom Herbst Pride zur Vereinsgründung
So richtig begonnen habe alles mit dem Herbst Pride, der in diesem Jahr zum ersten Mal in Norden stattfand, erzählt Nico Kemena. Er, Merle Gatena und Vincent Diekmann haben den Pride gemeinsam initiiert und organisiert. „Wir haben so viel positive Resonanz von den Menschen und auch der Stadt bekommen. Da waren wir echt auf Wolke sieben“, berichtet Kemena begeistert.
Damit war auf jeden Fall klar, dass der Herbst Pride sich zu einer festen Veranstaltung in Norden entwickeln soll.Um die zukünftige Organisation jedoch zu vereinfachen, sei es sinnvoll, einen Verein zu gründen, „der den Hut aufsetzt“, erklärt Vincent Diekmann, Vositzender des Vereins.
Außerdem könnten die organisatorischen Aufgaben, die den Pride betreffen, zukünftig dann auf die Vereinsmitglieder verteilt werden. „Und wenn mehr Menschen da sind, die Lust haben, uns bei der Planung und Vorbereitung zu unterstützen, kann der Pride zukünftig noch größer werden“, ergänzt Merle Gatena.
Der neue Verein wurde jedoch nicht nur für den Herbst Pride gegründet. „Wir befinden uns gerade in der ersten Phase, müssen aktuell noch einige formelle Dinge klären und auch erst einmal ein Gefühl für alles bekommen“, betont Diekmann.
Dennoch stehen schon einige konkrete Ideen auf dem Plan. So soll es ab Januar jeden zweiten Monat einen Stammtisch für Mitglieder des Vereins geben, um sich auszutauschen und sich zu verbinden. Vincent Diekmann und Elke Kirsten führen Gespräche über die Planung einer queeren Beratungsstelle in Norden: „Wir wollen besonders jungen Leuten eine sichere Anlaufstelle geben.“ Die nächste Beratungsstelle für queere Menschen ist in Leer und damit gerade für Jugendliche schwer zu erreichen.
Starkes Netzwerk für queere Vielfalt
Zudem kann sich der Verein auch vorstellen, mit bestehenden queeren Gruppen und Angeboten in und aus Norden zusammenzuarbeiten: „Es sind in den vergangenen Jahren so viele Dinge in Norden passiert, beispielsweise mit dem GleichArt-Café oder dem Queeren Jugendtreff, die überhaupt erst dazu geführt haben, dass wir den Herbst Pride organisieren und diesen Verein hier gründen können. Das darf man nicht vergessen“, betont Diekmann.
Gatena stellt klar, dass die Stadt Norden sehr offen und reif sei. Durch das Jugendhaus, die Kunstschule und den Marktpavillon habe der Verein außerdem ein starkes Fundament und „unterschiedliche Safespaces, wo wir uns treffen können“, ergänzt Kemena. Das sei ihnen auch besonders wichtig.
Die drei Gründungsmitglieder wollen die Stadt zu einem Ort machen, an dem sich auch junge, queere Menschen wohlfühlen und zu dem diese langfristig gern zurückkommen. Nico Kemena, Merle Gatena und Vincent Diekmann sind sich einig, dass sie als Verein „egal in welcher Form, die Vielfalt in Norden langfristig sichtbar machen“.