Nikolausfahrt der Museumseisenbahn begeistert Fahrgäste
Die Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland lud zu ihrer Nikolausfahrt – eine nostalgische Reise, die Fahrgäste jeden Alters anzog.
Lesedauer: ca. 2min 58secNorden Die Sonne strahlte am Sonnabend aufs Schönste – nur wenige Wölkchen waren am Himmel zu sehen. Der Tag mit der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) und ihren Nikolausfahrten war am Ende eines ganz sicher: schlichtweg gelungen.
Beginnend mit dem Betreten des Zuges hätte die Atmosphäre nicht angenehmer sein können: Eine wohlige Wärme und der Duft von Glühwein umarmte die Fahrgäste beim Betreten der Waggons und schien sie willkommen zu heißen in einer anderen Welt. Denn genau schien man anzukommen, sobald man den ersten Schritt in das Innere der alten Waggons setzte: in Raum gewordene Nostalgie.
War es die Herzlichkeit der Mitglieder der MKO, die Hand in Hand arbeiteten und gut gelaunt die Gäste begrüßten, ihnen leckere Getränke und Snacks reichten und ihnen keine freundliche Antwort schuldig blieben? Oder war es der Charme der alten Zugmaschine V60, die – wenn sie sprechen könnte – wohl einige Geschichten zu erzählen hätte? Einen Favoriten der Reise zu benennen, war im Grunde unmöglich.
Denn in den vorfreudigen Gesichtern der Kinder, als sie den Zug bestiegen und an ihren strahlenden Augen, als sie den aus dem Wald kommenden Nikolaus erblickten, konnte man deutlich sehen: Man war längst angekommen in einem kleinen ostfriesischen Weihnachtsmärchen.
Mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h zog die Landschaft an den Fenstern vorbei und die Perspektive sorgte auch bei den Einheimischen an den Fenstern des Zuges noch für Staunen: Rehe im Unterholz, darunter sogar ein weißes, zogen an den Fahrgästen vorbei. Unzählige Schafe und Vögel auf den satten Grünflächen ließen das Land und die Heimat, die man dachte zu kennen, mit anderen Augen sehen – und vielleicht noch ein Stückchen mehr lieb haben.
Sicherlich taten auch die liebevoll drapierten Girlanden, Sterne, Weihnachtskugeln und funkelnden Lichterketten im Inneren des Zuges ihr Übriges, um die Magie der Stunde zu erzeugen, doch der Mantel der Weihnachtsfreude auf dieser besonderen Zugfahrt lag ohnehin bereits über den Fahrgästen.
In Weihnachtsstimmung
Der Gesang von Weihnachtsliedern war in den Waggons zu hören, während im Hintergrund Klassiker wie „In der Weihnachtsbäckerei“ die Stimmung unterstrichen. Als der Nikolaus, die Glocke läutend, den Zug bestieg, gab es ein großes „Hallo“. Zunächst begrüßte er alle Kinder, nahm sich Zeit für jedes einzelne, um sie schließlich mit einem Geschenk aus seinem Jutesack zu erfreuen. Jedes der Kinder nahm glücklich die Gaben entgegen.
In diesem Moment gab es nicht den Funken eines Zweifels, in den unschuldigen Gesichtern zu lesen: Dieser freundliche alte Mann mit seinem weißen Rauschebart ist der echte Nikolaus. Die Fahrgäste der zwei ausgebuchten Fahrten waren sich auf Nachfrage hin jedenfalls einig: „Es ist einfach ein Erlebnis.“ Nicht wenige der über Hundert Einheimischen und Gäste waren bereits das dritte Jahr in Folge dabei – Menschen aller Altersklassen genossen dabei die warme Atmosphäre immer wieder neu.
Auf der Rückfahrt musste der Nikolaus den Zug in Lütetsburg leider wieder verlassen, denn seine Rentiere im Wald versorgen sich schließlich nicht von allein. Aber wie heißt es so schön? „Heute ist nicht alle Tage.“ Darum gibt es am 6. Dezember aufgrund der hohen Nachfrage eine Zugabe des „fahrenden Weihnachtsmärchens“.
„Die Nikolausfahrten sind immer der Höhepunkt des Jahres für uns, aber auch sehr arbeitsintensiv“, erzählt Beate Walther vom Vorstand der MKO. „Neben den wichtigen Spenden für den Erhalt sind helfende Hände aller Gewerke immer willkommen und werden dringend gebraucht.“ Auch mit den an die 35 aktiven Helfern seien die Aufgaben kaum zu bewältigen. „Wenn sich jemand für die Arbeit mit uns interessiert, ist er gern eingeladen, sonnabends zwischen 9 und 13 Uhr am Lokschuppen vorbeizuschauen – wir freuen uns über jeden Besuch“, sagte Walther.
Tickets für die nächste Nikolausfahrt am Freitag gibt es im SKN-Kundenzentrum, Neuer Weg 33.