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24. Juli 2024, 10:03 Uhr

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Modernstes Vermessungsschiff ersetzt 70 Jahre alte „Memmert“

Der Bau des neuen Seevermessungsschiffs schreitet voran. Schon bald kann der Einsatz in Norddeich beginnen.

Lesedauer: ca. 2min 08sec
Schiff

Der Schiff ist fast fertig. Der „Memmert“-Nachfolger soll im Herbst in Norddeich in Dienst gestellt werden. © Schiffswerth Hermann Barthel

Norden Vor gut einem Jahr wurde auf dem Gelände der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben in Sachsen-Anhalt der Neubau des Seevermessungsschiffs auf Kiel gelegt. Inzwischen sind die Arbeiten für das neue Spezialschiff des NLWKN weit fortgeschritten. „Aktuell gehen wir davon aus, dass das Schiff voraussichtlich im Herbst ausgeliefert werden kann“, sagt Carsten Lippe, Pressesprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz.

Der Neubau soll die inzwischen 70 Jahre alte „Memmert“ und ein weiteres Vermessungsschiff ersetzen. Heimathafen des neuen Schiffs wird Norddeich sein.

Der Schiffbau selbst ist nach den Worten von Lippe bereits weitgehend abgeschlossen. Aktuell steht in der Werft in Derben der Einbau der vermessungstechnischen Ausstattung im Vordergrund. Die Arbeiten hatten sich leicht verzögert. Hintergrund sind laut Werft Lieferverzögerungen bei verschiedenen Bauelementen. Ursprünglich war man beim NLWKN von einer Auslieferung im Sommer ausgegangen.

Kombination aus zwei Vermessungseinheiten

Bei dem neuen Schiff handelt es sich nach Angaben des NLWKN weder schiffsbautechnisch noch hinsichtlich ihrer künftigen Aufgaben um einen schlichten Eins-zu-Eins-Nachbau der „Memmert“, betonte der Landesbetrieb bei der Kiellegung. Das neue Seevermessungsschiff integriert zukünftig die Funktionen gleich zweier Vermessungseinheiten des Landesbetriebs in einem Schiff.

Nach Fertigstellung soll der Schiffsneubau zwischen Ems und Jade die Watteinzugsgebiete der Seegatten, die Inselriffbögen und die Vorstrände der Ostfriesischen Inseln vollständig vermessen. Auch die Objektvermessung von Seebuhnen und anderen Küstenschutzanlagen, die hy-drographische Vermessung der landeseigenen Außentiefe an der Ostfriesischen Küste und der Jade sowie das Monitoring von Sandentnahmestellen für Strandaufspülungen oder Schutzdünenverstärkungen gehören zum Aufgabenspektrum. Hierzu werde das Schiff mit modernster Seevermessungstechnik wie einem Fächerecholot und einem Sedimentecholot ausgestattet, so Lippe. Durch die Messsysteme lasse sich die Meeresbodenoberfläche sowie der unmittelbar angrenzende Meeresuntergrund der Rinnen und Priele, der Häfen und Hafenzufahrten flächenhaft und hochauflösend vermessen.

Vermessungsschiff am Kranhaken

Das neue Vermessungsschiff hängt in der Werft am Kranhaken. Der Schiffbau ist so gut wie abgeschlossen. Aktuell wird der Neubau mit jeder Menge Technik ausgestattet. © Thomas Bornschein/ Schiffswerft Hermann Barthel

Auch eine Vorrichtung zum Aussetzen von Gewässersonden und eines autonomen Messfahrzeugs sowie ein Start- und Landeplatz für unbemannte Flugsysteme gehören zur Ausstattung.

Geplant wurde das rund 17 Meter lange und fünf Meter breite Seevermessungsschiff vom Ingenieurbüro S.M.I.L.E Engineering GmbH aus der Nähe von Kiel.

Das neue Schiff und vor allem die Technik sind nicht billig. Das Land Niedersachsen investiert insgesamt rund vier Millionen Euro aus Corona-Sondermitteln in die Modernisierung des Schiffsbetriebs.

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