Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
1. Oktober 2024, 09:57 Uhr

Nosferatu-Spinne breitet sich auch hierzulande aus

Sie hat einen gruseligen Namen: Die Nosferatu-Spinne kommt mittlerweile auch in Ostfriesland häufiger vor. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum und wurde 2005 erstmals in Deutschland gesichtet.

Lesedauer: ca. 2min 35sec
Die Nosferatu-Spinne wird auch in Ostfriesland häufiger gesehen - 2017 beispielsweise in einem Strandkorb auf Baltrum.

Die Nosferatu-Spinne wird auch in Ostfriesland häufiger gesehen - 2017 beispielsweise in einem Strandkorb auf Baltrum. © Robert Pfeifle/NABU/dpa

Ostfriesland/Niedersachen Sie jagt in der Nacht und hat einen gruseligen Namen: Die Nosferatu-Spinne breitet sich auch in Niedersachsen weiter aus. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert. Die vermutlich erste Sichtung aus Niedersachsen stammt vom 30. Oktober 2017: Die Spinne wurde in einem Strandkorb auf Baltrum gesehen, wie eine Sprecherin des Naturschutzbundes (Nabu) Niedersachsen mitteilte.

Die Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana) ist eine Kräuseljagdspinne und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Sie hat eine Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. Die weiblichen Tiere sind etwas größer als die männlichen. Sie ist eine der größten Spinnen in Deutschland.

Erster Nachweis in Deutschland im Jahr 2005

2005 wurde sie erstmals in Deutschland nachgewiesen. Seitdem hat sich die Nosferatu-Spinne in der gesamten Republik und auch in Niedersachsen stark verbreitet. Aufgrund einer bundesweiten Berichterstattung schnellten im Herbst 2022 die Meldungen über Funde der Nosferatu-Spinne auf dem bundesweiten Meldeportal nabu-naturgucker.de in die Höhe: Nach zunächst nur knapp 500 Sichtungen waren es binnen weniger Wochen mehr als 25.000. Bis heute seien es rund 35.000 Meldungen, teilte der Nabu mit.

Auch in Niedersachsen gab es mehrere Meldungen aus Hannover, Göttingen und Osnabrück. Mehrfach gesichtet wurde die Spinne auch in Oldenburg sowie in Ostfriesland.

Klimawandel begünstigt Verbreitung

Grundsätzlich fühlen sich Nosferatu-Spinnen in wärmeren Gebieten wohler. Der Klimawandel und die damit einhergehenden heißen Sommer der vergangenen Jahre haben laut Nabu allerdings zur Verbreitung der Spinne in Deutschland beigetragen. Ein weiterer Faktor sei vermutlich die Globalisierung: Als blinde Passagiere reisten die Achtbeiner auch gern in Koffern von Urlaubern oder Paketen und Containern mit. Das sei zunächst nichts Neues. Bislang hätten sich Insekten und Spinnen jedoch in Deutschland nicht ausgebreitet, da sie sich in dem Klima nicht wohlfühlten. Das habe sich jedoch geändert, teilte der Nabu weiter mit.

Die Nosferatu-Spinne jagt ihre Beute ohne Netz und ist im Mittelmeerraum vor allem an Bäumen und Felsen aktiv. In Niedersachsen ist sie meist an Gebäuden sowie an Hauswänden oder in der Nähe von Gartenhäusern, Balkonen und Terrassen zu finden.

Spinne beißt, wenn sie sich bedroht fühlt

Wie alle Spinnen betäubt die Nosferatu-Spinne ihre Opfer mit Gift. Sie gehört laut Nabu zu den wenigen Spinnen in Deutschland, die durch die menschliche Haut beißen können. Ihr Gift sei aber für Menschen nicht gefährlich, der Biss nur etwa so schmerzhaft wie der Stich einer Biene oder Wespe. Die Spinne beiße nur selten, vor allem dann, wenn sie sich bedroht fühle. Wer in der Wohnung eine Nosferatu-Spinne findet, sollte sie nicht mit bloßer Hand einfangen. Besser sei es, ein Glas über die Spinne zu stülpen und eine dünne Pappe zwischen Untergrund und Glas zu schieben, um sie ins Freie zu setzen, rät der Nabu.

In Niedersachsen und Bremen gibt es 675 Spinnenarten, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. Derzeit werde knapp die Hälfte – rund 43 Prozent – als mehr oder weniger stark gefährdet eingestuft.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Das könnte Sie auch interessieren: