Ohne einen neuen Siel-Plan versinkt Ostfriesland im Wasser
Der Wasserspiegel steigt, die Sommer werden trockener, die Winter feuchter. Dies alles hat Auswirkungen auf Ostfriesland. Ein Zukunftsplan muss her.
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Die Kapazität von Schöpfwerken, hier das Werk in Borssum in Emden, muss erhöht und es müssen mehr Flächen zur Speicherung von Wasser gefunden werden. © dpa
Ostfriesland Um die Binnenentwässerung für Klimafolgen zu rüsten, will Niedersachsens Landesregierung noch in diesem Jahr mit der Erstellung eines Generalplanes für Siel- und Schöpfwerke beginnen. Darin sollen auch Erkenntnisse einfließen, die Entwässerungsverbände und Wissenschaftler zuletzt in einem Forschungsprojekt zur künftigen Binnenentwässerung im westlichen Ostfriesland gesammelt haben.
„Es besteht grundsätzlicher Handlungsbedarf, die erforderliche Klimaanpassung auch hinter den Deichen anzugehen, zumal dort die Realisierung größerer Projekte erfahrungsgemäß einige Zeit beansprucht“, teilte das Umweltministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Generalpläne sind Ausbauprogramme, die es etwa für den Insel- und Küstenschutz in Niedersachsen gibt. Der neue Generalplan für Siel- und Schöpfwerke ist im Koalitionsvertrag der rot-grünen Regierung vereinbart. Der Plan soll beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) entstehen und die Grundlage dafür bieten, wo etwa Schöpfwerke ausgebaut oder Polder und Flächen zur Wasserspeicherung entstehen könnten. Wie lange dieser Prozess dauert, ist laut dem Ministerium noch nicht abzusehen.
Laut Entwässerungsverbänden ist Eile geboten. „Die Zeit drängt, denn die Natur wartet nicht“, sagte Reinhard Behrends, Obersielrichter des Ersten Entwässerungsverbandes in Emden.