Ostfriesische Spielgemeinschaft etabliert sich
Handball-Kooperation zwischen OHV Aurich und TuRa Marienhafe geht ins zweite Jahr.
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Gemeinsam machen sich der OHV Aurich und TuRa Marienhafe für den Handball stark. Mit dem Start ins zweite gemeinsame Jahr und der Gründung der neuen Jugendspielgemeinschaft SG Aurich/Marienhafe setzen beide Vereine konsequent auf Kontinuität, regionale Stärke und nachhaltige Jugendförderung. Davon sollen Nachwuchs und Herren profitieren. Die B-Jugend der SG spielt in der Regionalliga. Foto: Johannes Müller © Müller jom
Marienhafe/Aurich Die Zusammenarbeit der Handballer zwischen dem OHV Aurich und TuRa Marienhafe trägt weiter Früchte: Mit dem Start ins zweite gemeinsame Jahr und der Gründung der neuen Jugendspielgemeinschaft SG Aurich/Marienhafe setzen beide Vereine konsequent auf Kontinuität, regionale Stärke und nachhaltige Nachwuchsförderung. Im Mittelpunkt steht eine partnerschaftliche Kooperation auf Augenhöhe – nicht nur als organisatorisches Konzept, sondern als gelebte Praxis. Dass TuRa Marienhafe dabei weit mehr als nur ein Unterstützer ist, zeigt sich deutlich: Ohne den starken Beitrag aus Marienhafe wäre der leistungsorientierte Jugendhandball auch in Aurich auf diesem Niveau kaum realisierbar.
Leon Neumann aus Marienhafe steht Trainern und Funktionären mit Rat und Tat als Bindeglied zur Seite. Egal ob in Marienhafe oder Aurich – er hat Spielplan und Spielordnung im Überblick. „Viel Arbeit und gute Kommunikation sind unerlässlich“, betont Neumann. „Es geht darum, gemeinsam etwas für den Handball in der Region zu schaffen und Aushängeschilder als Magnet zu sehen, aber nicht als Selbstläufer im Jugendbereich.“
Sportlicher Leuchtturm der SG ist die B-I-Jugend, die in der Regionalliga antritt. Dennoch betonen beide Vereine: Auch alle anderen Mannschaften sind unverzichtbarer Teil der gemeinsamen Idee. So zeigt sich etwa bei der B I, dass der Großteil der Spieler derzeit von TuRa kommt. In der C I wiederum ist der OHV stärker vertreten. Auch Spieler von außerhalb haben sich dem Projekt angeschlossen. „Das regionale Verständnis muss wachsen. Es ist ein Prozess“, erklärt Neumann. „Wenn jemand höherklassig spielt, haben einige ein vorgefertigtes Bild im Kopf. Aber es ist eine gemeinsame Errungenschaft.“ Ziel ist der Aufbau einer durchgängigen Leistungspyramide: Vom Breiten- bis zum Leistungsbereich sollen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit erhalten, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Grundlage dafür bildet das große ehrenamtliche Engagement auf beiden Seiten.
Während sich das Hauptamt aktuell auf den Drittligabetrieb konzentrieren muss, läuft die Nachwuchsarbeit mit viel Herzblut im Hintergrund. Die SG Aurich/Marienhafe sieht sich dabei nicht nur als Jugendprojekt – auch der Herrenbereich soll eingebunden werden. Geplant ist, dass in der übernächsten Saison die nächsthöhere Herrenmannschaft unterhalb der Dritten Liga künftig in Marienhafe spielt. So soll ein durchgehendes Entwicklungsfeld für potenzielle Spieler der ersten Mannschaft geschaffen werden – mit Perspektiven in beiden Vereinen.
Dass dieses Konzept funktioniert, zeigen konkrete Beispiele: So durfte Wilko Metzler, ein Eigengewächs von TuRa aus der B I, kürzlich am Trainingslager der ersten Herrenmannschaft des OHV teilnehmen. Auch Spieler wie die Pliuto-Zwillinge oder Marten Jungvogel haben bereits den Sprung in die Zweite oder Dritte Liga geschafft.
TuRa Marienhafe ist stolz auf diese Entwicklung – und darauf, aktiver Mitgestalter einer erfolgreichen Handballzukunft in Ostfriesland zu sein. Einfacher wird es in Zukunft jedoch nicht. In Marienhafe wird weiterhin Wert auf Zusammenhalt gelegt.
Man muss kein Überflieger sein, um Teil von TuRa Marienhafe Handball zu sein. „Wenn die Idee der SG Aurich/Marienhafe mit der gleichen Überzeugung und dem gemeinsamen Engagement weitergeführt wird, steht der Handball in Ostfriesland unter einem guten Stern“, sagt Neumann.