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4. April 2024, 07:00 Uhr

Ostfriesland:Ausreichend Nachwuchs sichert den Bestand an Kegelrobben

Vorläufige Ergebnisse der Zählungen liegen vor – Deutschlands größte Raubtiere fühlen sich im Wattenmeer wohl

Lesedauer: ca. 1min 48sec
Kegelrobben am Strand von Helgoland. Die Population gilt als stabil, im gesamten Wattenmeer leben etwa 10000 Tiere. Archivfoto: Ute Bruns

Kegelrobben am Strand von Helgoland. Die Population gilt als stabil, im gesamten Wattenmeer leben etwa 10000 Tiere. Archivfoto: Ute Bruns © Bruns ubr

Mindestens 350 junge Kegelrobben sind im vergangenen Winter an der niedersächsischen Nordseeküste geboren worden. Das geht aus vorläufigen Daten der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer nach zwei Zählflügen im vergangenen Dezember hervor. Insgesamt wurden dabei im Wattenmeer 359 Jungtiere und 548 Alttiere gezählt. Das sind 34 Jungtiere weniger als im Winter 2022/2023. Diese Zahl liege „absolut im Rahmen“ von natürlichen und methodischen Schwankungen, sagte Thea Hamm, zuständig für Meeressäuger bei der Nationalparkverwaltung. Eine Aussage über einen Trend ließen diese Zahlen noch nicht zu. Deshalb folgen in diesen Tagen weitere Zählflüge zur Haarwechselzeit. Die Gesamtzahlen liegen voraussichtlich im Juni vor.

Der Nachwuchs der größten Raubtiere Deutschlands kommt von November bis Januar zur Welt. Der Schwerpunkt liegt an der niedersächsischen Küste in der ersten Dezemberhälfte. Die meisten Kegelrobben im niedersächsischen Nationalpark leben an der Kachelotplate, einer Sandbank zwischen den ostfriesischen Inseln Juist und Borkum. In Schleswig-Holstein werden die meisten Kegelrobben auf der Düne vor Helgoland geboren.

Entlang der Nordseeküste erheben die Nationalparkverwaltungen seit Anfang der 1990er-Jahre regelmäßig die Bestände der Kegelrobben. Dazu heben Flugzeuge zu Zählflügen ab. Die Tiere werden aus der Luft auf den Sandbänken fotografiert. Später wird die Zahl anhand der Aufnahmen am Computer ermittelt. Teils wird auch mithilfe von Drohnen gezählt.

Die Kegelrobbe (Halichoerus grypus) ist Deutschlands größtes Raubtier. Vor 100 Jahren wurde die Art dem Naturschutzbund (Nabu) zufolge hierzulande stark bejagt und regional fast ausgerottet. Heute leben im gesamten Wattenmeer von den Niederlanden bis nach Dänemark nach letzten Daten des Wattenmeersekretariats mehr als 10 000 Tiere.

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