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9. November 2024, 09:00 Uhr

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Packhaustage in Norden: Wenn Tradition auf frische Ideen trifft

Wenn das Packhaus öffnet, strömen Kunstfreunde aus nah und fern in die Stadt. Ein Wochenende lang wird hier Kunst neu entdeckt – von Druckexperimenten bis zu musikalischen Darbietungen eines preisgekrönten Bassisten.

Lesedauer: ca. 3min 00sec
Packhaustage

Freuen sich auf die bevorstehenden Norder Packhaustage: (v. l.) Linda Peters, Wan-Yen Hsieh, Andreas Limmer, Ricardo Fuhrmann, Liesa Tamsen, Ger-Dieter Köther (unten, sitzend), Kaja Schierl, Gisela Sippel, Ralf Gauck. © Irmi Hartmann

Norden Es ist das Kunst- und Kulturwochenende in der Stadt. Basare, Auktionen, Ausstellungen – und mittendrin wie die Quelle: die Packhaustage. In diesem Jahr mit zweiter „Außenstelle“, in diesem Jahr mit prominenter musikalischer Begleitung, in diesem Jahr mit einigen völlig neuen Kunstpräsentationen, aber auch mit Bewährtem.

Bewährt ist das Ambiente, der Bücherflohmarkt, die Cafeteria, Tombola, Atmosphäre, bewährt sind die ausstellenden Nutzer und Nutzerinnen des Hauses: Wan-Yen Hsieh mit Malerei, Fotografien, Objekten. Gisela Sippel mit Keramik, Ricardo Fuhrmann und Daniel Jelin mit Malerei und Zeichnungen, Liesa Tamsen mit Holzdruck und Zeichnungen. Bewährt ist als Gast auch Kaja Schierl mit Gebrauchsgrafik und Gerd-Dieter Köthers Digiprint in der Außenstelle in der Großen Hinterlohne.

Vermutlich würde das als Ankündigung für den 16. und 17. November reichen, es kommen ohnehin Gäste von überallher, wenn am Sonnabend und Sonntag jeweils ab 11 Uhr die Türen in der Heringstraße geöffnet werden.

Beim Pressetermin vorab sitzen aber weitere Gäste am Tisch. Da ist Ralf Gauck – Musikkennern wird der Name reichen. Das „Basswunder“, wie er betitelt worden ist, ist seit einigen Monaten in Norden zu Hause und wird am Sonnabend ab 18 Uhr spielen.

Gauck ist mehrfach von der Deutschen Pop-Stiftung als bester Bassist und als bester Instrumentensolist ausgezeichnet worden, man nennt ihn den „Meister der leisen Töne“. Am liebsten, sagt er, würde er im Packhaus in jedem Raum ein anderes Stück spielen. Passend zu den besonderen Gegebenheiten eines besonderen Hauses. Ein Mensch, der Musik von Sting, The Police, den Beatles mit seinem Bass verzaubert hat. Und jetzt zu den Packhaustagen Norder und Gäste einlädt, seine handgemachte Musik anzuhören.

Frischer Wind durch neue Kunst und Projekte

Moment: Der Schwerpunkt liegt doch auf bildender Kunst? Stimmt. Und da wird es einige Neuerungen geben. Zum Beispiel dank Andreas Limmer, der sonst in der Gruppe der „Galerie 72“-Künstler zu Hause ist. Die aber pausiert derzeit, um im kommenden Frühjahr mit neuen Ideen wieder an die Öffentlichkeit zu gehen. Also zeigt Limmer seine neuen Arbeiten aus Malerei und Fotografie im Packhaus. Neu ist auch Wan-Yen Hsiehs Serie, die sie derzeit für eine Ausstellung in den USA im kommenden Jahr erarbeitet. Eine Serie auf Tuch – ein erstes Werk wird die Künstlerin im Rahmen der Packhaustage präsentieren.

Neu sind außerdem erste Versuche von Kaja Schierl, T-Shirts zu bedrucken – mit bekannter Kunst. Alte Techniken auf neuen Materialien, Experimente durch Kombination von Traditionellem und Unbekanntem. Die übrigens auch an anderer Stelle im Packhaus.

So hat Ricardo Fuhrmann von seinem letzten Aufenthalt in Buenos Aires nicht nur neue Arbeiten von sich und Daniel Jelin mitgebracht, sondern wird am Sonnabend ab 15.30 Uhr mit Georg Frey auch ein gemeinsames Projekt vorstellen. „Jann Krabb“ ist ein Bilderbuch, das auf Idee Freys entstand. Seine Texte waren die Grundlage für Fuhrmanns und Jelins Illustrationen. „Jann Krabb“ gibt es in zweisprachiger Version – Remmer Kruse übersetzte den Text ins Plattdeutsche. Immer wieder neu ist auch die Gestaltung des Dachbodens im Packhaus. Hier werden sich Schüler und Schülerinnen der Kunstschule ausbreiten, eigene Werke aus den Zeichen- und Ideenateliers präsentieren.

Noch nicht genug Neues? Gerd-Dieter Köther hat sich – Norden ist Krimistadt – künstlerisch mit dem einen oder anderen Gruselthema auseinandergesetzt. In seinem Atelier in der Großen Hinterlohne wird man auch das sehen können. Und wer dann noch nicht genug hat von der Kunst, ist eingeladen, sich im Norder Kunsthaus an der Großen Neustraße umzusehen, wo Yael Shpinat aus Israel an diesem und folgenden Wochenenden eigene Kunst zeigen wird.

Eines bleibt: Im Packhaus freuen sich nach der Eröffnung am Sonnabend um 11 Uhr durch Keno Behrends alle aufs (Wieder-)Sehen, auf gute Gespräche im Rahmen anspruchsvoller Kunst und auf freudige Gesichter bei der Ziehung der Tombolagewinner am Sonntag um 17 Uhr.

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