Rechte Gesinnung auf der Bauern-Demo in Emden
Mit einem AfD-Juden-Vergleich hat einer der Organisatoren der Landwirte-Demo in Emden eine „rote Linie“ überschritten. Darin sind sich Gewerkschaften, die Politik und auch die Landwirte einig. Sie warnen rechtsextremen Umtrieben im Emder Stadtgarten.
Lesedauer: ca. 1min 47secEmden/Aurich Die Organisatoren der Emder Landwirte-Demo haben „die rote Linie des sagbaren und machbaren überschritten“. Mit dieser Aussage gehen die Gewerkschaften IG Metall, Verdi und GEW auf Abstand zur geplanten Kundgebung im Emder Stadtgarten. Ursprünglich als reine Bauerndemo geplant, bekomme nun „die rechtsextreme AfD eine Bühne in Emden“, so Franka Helmerichs von der IG Metall. Die AfD vertrete nicht die Interessen der Arbeitnehmer und Ihrer Familien.
In ganz Ostfriesland werden am Montag Landwirte gegen Subventionskürzungen protestieren. Die Pferdemarktkreuzung in Aurich wird von 8 bis 18 Uhr blockiert, der Landkreis Aurich warnte davor, die Schulbusse zu benutzen. Sämtliche Straßen zwischen Aurich, Marienhafe und Emden und wohl auch die Autobahn dürften am Montag dicht sein.
Doch in Emden haben sich die Organisatoren einer Kundgebung im Stadtgarten inzwischen als rechtsextrem geoutet. Sie laden AfD-Abgeordnete auf die Bühne ein und weisen Kritik daran unter anderem mit dieser Aussage: „Der Boykott-Aufruf und die Diffamierung der AfD erinnern mich an Zeiten, in denen man dazu aufgefordert wurde, nicht mehr bei Juden zu kaufen“, so der Organisator Oliver Weißmann.
„Wir distanzieren uns klar von dieser Demonstration in Emden. Jeder Landwirt muss für sich selbst entscheiden, ob er da hingeht“, sagt dazu Maren Ziegler, Sprecherin des Landwirtschaftlichen Hauptvereins Aurich.
Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff schaltete sich am Donnerstag in die Diskussion ein. Die Landwirte sollten aufpassen, dass sie sich nicht in schäbiger Weise benutzen lassen. Aber da sei er zuversichtlich, sagte er jetzt im Interview mit dem KURIER.