Rund 250 sind in Norden zum ersten Herbst Pride gestartet
Die Nervosität war den Organisatoren anzumerken. Doch um 17 Uhr war klar: Der erste Herbst Pride in Norden wird ein Erfolg. Es sind wohl um die 250 Teilnehmer, die vom Norder Tor in Richtung Innenstadt starten.
Lesedauer: ca. 2min 05secNorden 365 Tage sichtbar - unter diesem Motto stand der erste CSD, der je in Norden stattfand. Das Motto sollte ausdrücken: Auch wenn die
queere Szene sich am Pride Tag offen, laut und sichtbar feiert - es gibt sie auch an den anderen 364 Tagen des Jahres.
Erleichterung um 17 Uhr
Karte
Während des Zuges durch den Neuen Weg waren die drei Organisatoren auch spürbar erleichtert: „Wir sind sehr sehr stolz, dass es jetzt funktioniert“ sagte Nico Kemena, während er neben seiner
Eine bunte queere Szene
Bereits um 16.30 Uhr hatten sich die meisten Teilnehmer*innen am Norder Tor versammelt. Viele verkleidet, fast alle mit Regenborgenfarben an der Kleidung oder am Körper, Transparente, bunte Regenschirme, viele Fahnen - es war eine bunte Mischung. Mit dabei auch die „Puppies“, also Menschen mit vorzugsweise Hunde-Masken. Und auch Furries, Menschen in wuscheligen Tierkostümen. Die Szene ist vielfältig und die Vorlieben auch.
Das macht der Zug auch auf seinem Weg durch die Innenstadt den Einheimischen und den noch wenigen Touristen deutlich. Der Umzug verlief ungestört, am Jugendhaus gab es Reden.
Mittendrin war auch Johann Saathoff. Er betrachtet Norden ein bisschen als eine Heimatstadt, „aber zumindest ist es mein Wahlkreis“. Es gab in Emden ein CSD, in Aurich gibt es einen - ich freue mich sehr, dass es jetzt auch einen in Norden gibt.“ Er sei stolz auf die jungen Menschen, die ihn organisiert haben, „denn das macht sich nicht von alleine“.
Wozu braucht es noch CSDs?
Dass man CSDs braucht, daran ließ er keinen Zweifel: „Ich erlebe eine Gesellschaft, die immer mehr auseinanderfällt, in der Ressentiments geschürt werden. Und auch in der politischen Welt geht es immer wieder darum, gute und schlechte Menschen zu sortieren. Es ist eine Aufgabe von uns allen, den Menschen verständlich zu machen, dass Vielfalt eine Chance ist und normal.“ Diese Vielfalt dürfe man nicht ausgrenzen.