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23. Januar 2025, 18:09 Uhr

RWE baut Offshore-Wind-Kontrollzentrum in Ostfriesland

In der deutschen Nordsee entstehen immer neue Windparks. Überwacht werden die Anlagen vom Festland aus. RWE bündelt seine Aktivitäten dazu nun an einem Standort nahe der Küste.

Lesedauer: ca. 2min 27sec
In dem zweistöckigen Gebäude mit mehr als 1000 Quadratmetern Arbeitsfläche entstehen neben einem Kontrollraum auch Büros und Besprechungsräume.

In dem zweistöckigen Gebäude mit mehr als 1000 Quadratmetern Arbeitsfläche entstehen neben einem Kontrollraum auch Büros und Besprechungsräume. © Real Immobilien GmbH

Leer/Essen Der Energiekonzern RWE will mehrere seiner Offshore-Windparks in Deutschland und Kontinentaleuropa künftig von Ostfriesland aus überwachen und steuern. Dazu wird in der Gemeinde Jemgum (Landkreis Leer) ein neues Kontrollzentrum gebaut, wie das Unternehmen mit Sitz in Essen mitteilte. Nach einem symbolischen Spatenstich soll demnach in den kommenden Wochen mit dem Bau des Gebäudes begonnen werden.

Dieter Baumann von Real-Immobilien (v. l.), Kreisrätin Jenny Daun, Derk Niklas Janssen von RWE und Bürgermeister Hans-Peter Heikens beim symbolischen Spatenstich für das neue Kontrollzentrum.

Dieter Baumann von Real-Immobilien (v. l.), Kreisrätin Jenny Daun, Derk Niklas Janssen von RWE und Bürgermeister Hans-Peter Heikens beim symbolischen Spatenstich für das neue Kontrollzentrum. © Real Immobilien GmbH

In einem ersten Schritt sollen rund 50 Beschäftigte an dem neuen Standort arbeiten. Voraussichtlich im Frühjahr 2026 soll das neue Offshore-Wind-Kontrollzentrum in Betrieb gehen. Zunächst sollen fünf Windparks von Jemgum aus überwacht werden.

Bislang steuert RWE seine Windparks auf See von mehreren Servicestellen aus - etwa auf Helgoland und Rügen sowie im dänischen Rødbyhavn. Diese Servicestellen bleiben für den Betrieb und die Wartung der Parks erhalten, wie eine RWE-Sprecherin sagte. Die Kontrolle wechselt nach Jemgum.

RWE betreibt nach eigenen Angaben weltweit 19 Offshore-Windparks, unter anderem in der deutschen Nordsee. Dort entsteht vor der Insel Juist zurzeit auch ein weiterer Windpark. Das neue Gebäude in Jemgum soll auch als Projektbüro für diesen sogenannten Nordseecluster dienen.

In dem zweistöckigen Gebäude mit mehr als 1000 Quadratmetern Arbeitsfläche entstehen neben einem Kontrollraum auch Büros und Besprechungsräume. Von dem Kontrollzentrum werden laut RWE etwa Schiffsbewegungen, Windturbinen und elektrische Einrichtungen wie Umspannwerke überwacht. Der Neubau wird von der Firma Real-Immobilien gebaut und soll Nachhaltigkeitsstandards entsprechen. Zum Beispiel sollen recycelte Materialien verwendet werden. RWE will das Gebäude langfristig mieten. (dpa)

Ostfriesland erlebt gerade einen zweiten Windkraft-Boom. Der Flugplatz Emden, die Häfen in Emden, Borkum, Norddeich und Norderney sind Ausgangspunkte für Versorgungsfahrten von Schiffen und Helikopterflügen zwischen Festland und den Windparks. Ørsted in Norddeich ist ein wichtiger Windpark-Betreiber mit derzeit vier Projekten (Borkum Riffgrund 1 und 2 sowie Gode Wind 1 und 2), in Emden sitzt EnBW und überwacht von dort seine Windparks „Hohe See“ und „Albatross“, etwa 85 Kilometer vor Borkum. Ein weiterer, He Dreiht, ist in enger Nachbarschaft in Bau. Dieser Windpark kostet 2,4 Millionen Euro und kommt ohne staatliche Förderung aus. Die RWE arbeiten an ihrem „Nordsee-Cluster“, bestehend aus Windrädern mit einer Gesamtleistung von 1,6 Gigawatt. Die zwei Parks entstehen derzeit 50 Kilometer vor Juist. Weltweit betreibt RWE 19 Offshore-Felder. Bis 2029 sollen die neuen Projekte in der Nordsee ans Netz gehen..sb

Es kriselt an vielen Stellen; da ist es an der Zeit, auch die positiven Dinge zu sehen. Ostfriesland entwickelt sich gerade zur boomenden Offshore-Region. Ein völlig neuer Industriezweig entsteht. Große Akteure bauen vor Ort, investieren Milliarden, schaffen hoch qualifizierte und gut bezahlte Arbeitsplätze und bringen Gewerbesteuern. Auch das sollte einmal thematisiert und gewürdigt werden. Nicht nur von der Politik, sondern auch von den notorisch schlecht gelaunten Fachleuten der IHK, die stattdessen lieber eine Hiobsbotschaft nach der anderen verbreiten.

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