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15. September 2023, 10:00 Uhr

Jetzt doch: Kurzarbeit bei VW in der nächsten Woche

Bei VW in Zwickau droht wegen schlechter Nachfrage ein Stellenverlust. Auch Emden kämpft an mehreren Fronten. Im Verbrenner-Bereich gibt es jetzt doch Kurzarbeit.

Lesedauer: ca. 2min 30sec
tuDas VW-Werk in Zwickau. Einst Leuchtturm der E-Auto-Produktion. Doch jetzt verliert es seinen Status, Teile der Produktion werden in andere Werke verlagert.

Das VW-Werk in Zwickau. Einst Leuchtturm der E-Auto-Produktion. Doch jetzt verliert es seinen Status, Teile der Produktion werden in andere Werke verlagert. © dpa

Von dpa/Stefan Bergmann

Update: Für die Tage Montag, Dienstag und Mittwoch nächster Woche hat VW jetzt Kurzarbeit für die Produktion der Verbrenner-Modelle Arteon und Passat angemeldet. Das berichten Mitarbeiter des Werkes und beziehen sich auf eine Dienstanweisung der Werksleitung. Auch die Zulieferer wie Brose Sitech sind davon in Folge betroffen.

Eine offizielle Bestätigung gab es dazu am Freitag weder vom Werk in Emden noch von der Konzern-Zentrale in Wolfsburg. Anfragen per Mail blieben unbeantwortet.

Kurzarbeit heißt bei VW traditionell:100 Prozent Kurzarbeit, die Beschäftigen müssen also überhaupt nicht zur Arbeit erscheinen. Wie es in der übernächsten Woche weitergeht, ist noch unklar.

Die Ursprungsmeldung:
Zwickau/Wolfsburg/Emden
Trotz schleppender Auslastung der Zwickauer E-Auto-Fabrik von Volkswagen soll die Produktion des Audi Q4 e-tron und des ID.3 auf andere Standorte ausgeweitet werden. „Wir werden den Q4 e-tron ab Ende 2023 auch in Brüssel produzieren - zusätzlich zur Fertigung in Zwickau“, sagte eine Audi-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur dpa. Der ID.3 soll ab Herbst auch in Wolfsburg - zunächst nur in kleinen Stückzahlen - vom Band laufen. Die Teile für die Endmontage werden zunächst aus Sachsen geliefert, im kommenden Jahr ist dann die Vollproduktion in Wolfsburg geplant.

Zwickau war einst Vorreiter

Das Werk in Zwickau war bisher Vorreiter der Elektromobilität bei Volkswagen. Neben den Modellen ID.3, ID.4 und ID.5 werden dort auch der Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron von Audi sowie der Cupra Born produziert. Doch am Ort wächst die Sorge um die Zukunft des Standortes, da das Werk weit von einer Vollauslastung entfernt ist. Im Gespräch ist deswegen ein sukzessiver Abbau von Stellen, der viele befristet Beschäftigte treffen würde. Außerdem könnten Schichten reduziert werden.

Verlust der starken Stellung

Ursprünglich waren alle sechs Modelle von VW, Audi und Cupra, die in Zwickau gebaut werden, ausschließlich dort produziert worden. Auch den US-Markt hatte VW zunächst von Sachsen aus bedient und den ID.4 per Schiff nach Amerika gebracht. Das hatte die damals ohnehin langen Lieferzeiten für die E-Autos noch vergrößert. Inzwischen baut VW die Fahrzeuge für den US-Markt vor Ort in Chattanooga (Tennessee), wo im Oktober 2022 die Produktion des Modells angelaufen ist. Der Export aus Zwickau wurde daraufhin eingestellt. Bereits im Mai 2022 war der ID.4 auch in Emden angelaufen

Auch das Modell ID.4 hat eine schlechte Nachfrage. Es wird in Emden produziert. Der neue ID.7 ist noch nicht auf dem Markt, hatte seinen Anlauf aber auch bereits in Emden. Ob die Nachfrageprobleme auch für Emden Konsequenzen haben, ist zurzeit noch unklar. Die aktuelle Einschränkung der Produktion betrifft nur die Verbrenner-Produktion. VW fährt sie im Ein-Schicht-Betrieb. Das hat auch Auswirkungen auf die Zulieferer. So hat Brose Sitech Kurzarbeit bis Ende des Jahres angemeldet. Zurzeit arbeiten die Beschäftigten nur tageweise.

In einer früheren Version hatten wir geschrieben, die Kurzarbeit betreffe den die Produktion der E-Modelle. Wir haben diese Stelle korrigiert.

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