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6. November 2024, 06:00 Uhr

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So sieht die Wirtschaft der Zukunft aus

Mit dem MIG-Planspiel schlüpfen Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Unternehmen. Einige Ideen überzeugen die Profis besonders.

Lesedauer: ca. 2min 52sec
Schülerinnen und Schüler überzeugten mit ihrer Idee einer faltbaren Induktionsplatte.

Schülerinnen und Schüler überzeugten mit ihrer Idee einer faltbaren Induktionsplatte. © Foto: privat

Norden Dieses Haushaltsgerät hat die Besucher überzeugt: Eine faltbare Induktionsherdplatte. Im Rahmen des sogenannten MIG-Planspiels (Management Information Game) haben drei Schülergruppen der Conerus-Schule Norden unterschiedliche Haushaltsgeräte entworfen, die es so bisher noch nicht gegeben hat. Die faltbare Herdplatte wäre praktisch für kleine Küchen oder auch in einem Tinyhouse – einfach überall dort, wo wenig Platz ist. „Wir waren auf der Suche nach einem Haushaltsgerät, das es so noch nicht gibt“, erzählt Tim Patzek. Nach einigem Hin und Her seien ihm und seinen fünf weiteren Gruppenmitgliedern die Idee gekommen, eine faltbare Herdplatte zu entwickeln, ergänzt Paul Bakker. Technisch sei eine solche Idee übrigens auch möglich, denn „durch die neuen Smartphones gibt es ja auch schon faltbares Glas“, sagt Tjardo Bents. Und so haben die Jugendlichen die gut 20 Besucherinnen und Besucher in der Raiffeisen Volksbank von ihrer Idee überzeugen können.

Wobei die Wahl sicherlich nicht einfach gewesen ist. Neben der Induktionsherdplatte gab es den Vorschlag einer Kücheninsel, die höhenverstellbar ist. „Die Kücheninsel funktioniert wie der höhenverstellbare Schreibtisch“, erläutert Sofia Smirnova das Prinzip der Idee ihrer Gruppe. Und auch mit dem Vorschlag einer intelligenten Mülltonne, die von allein an die Straße fährt, hat die dritte Planspielgruppe viel Anerkennung seitens der Besucher erfahren. Mit einer entsprechenden App am Handy könnten die Mülltonnen termingerecht an die Straße fahren, berichtet Fabian Midinet.

Unternehmenssimulator für Schülergruppen

Insgesamt eine Woche sind Schülerinnen und Schüler des Ulrichsgymnasiums Norden und der Conerus-Schule Norden in die Rolle von Unternehmen geschlüpft. Dass sie ein Produkt aus dem Bereich der Haushaltsgeräte entwickelt haben, ist nur einer von insgesamt drei Bausteinen, aus denen das Planspiel besteht. Neben den reinen Planspielrunden, in denen drei Gruppen konkurrierende Unternehmen darstellen, gibt es verschiedene Vorträge zum Beispiel aus den Bereichen Personal, Aktienmarkt, Forschung und Entwicklung sowie Marketing. Der dritte Baustein ist schließlich die Entwicklung eines innovativen Produktes. Dabei spielt es erst mal keine Rolle, ob es realistisch ist oder nicht. Die meisten Projektideen seien aber durchaus realistisch, weiß Bernhard Thiede, der das Seminar seit Jahren organisiert.

Unterstützung durchlokale Unternehmen

Unterstützt wird das Planspiel, das es schon mehr als 25 Jahre gibt, durch den MIG-Freundeskreis, dem viele Norder Unternehmen angehören. „Die Firmen unterstützen uns durch Fachvorträge und durch Finanzierungen“, sagt Bernhard Thiede. Oder sie seien die Gastgeber, wie in diesem Jahr die Raiffeisen Volksbank Fresena eG. Seit mehreren Jahren habe Thiede bereits versucht, die Bank als Gastgeber zu gewinnen. Nun habe es endlich geklappt. Und auch Eike Reinders, Teilmarktleiter der Raiffeisen Volksbank, freut sich, dass seine Bank in diesem Jahr der Gastgeber ist: „Die Woche war ein voller Erfolg.“

Neben den wirtschaftlichen Aspekten, die das Planspiel vermittelt, sei es aber auch eine Chance, mit den Firmen vor Ort ins Gespräch zu kommen. „Es ist eine Form der Berufsorientierung“, erklärt Seminarleiter Thomas Kühn vom BNW (Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft). „Die Referenten erzählen direkt aus ihrem Berufsalltag und die Jugendlichen können Fragen stellen.“

Die 17 Oberstufenschüler und -schülerinnen sind überzeugt, dass das Planspiel ihnen neue Erfahrungen gebracht hat. „Ich habe viel wirtschaftliches Grundwissen erfahren“, sagt Sofia Smirnova. Und auch Jonas Lohmann könnte sich vorstellen, nach der Schule in Richtung Wirtschaft zu studieren. Zudem wurde die Teamarbeit auf die Probe gestellt und letztlich gestärkt. „Wir haben viel über Finanzierungen diskutiert“, sagt Joel Ramirez Nannen und wird durch Sofia Smirnova ergänzt: „Man lernt, gemeinsam in einer Gruppe zu arbeiten und Probleme zu lösen.“ Am Ende der Woche freuen sich alle auf die Präsentationen und darauf, ihre Produkte vorstellen zu können.

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