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4. Juni 2024, 12:00 Uhr

Starkregen ist auch in Ostfriesland keine Kleinigkeit

Der Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband warnt vor Gefahren für Leib und Gut

Lesedauer: ca. 1min 56sec
Nicht nur für Autofahrer bedeutet starker Regen ohne Pausen eine Gefährdung ihrer Sicherheit. Foto: Till OIiver Becker

Nicht nur für Autofahrer bedeutet starker Regen ohne Pausen eine Gefährdung ihrer Sicherheit. Foto: Till OIiver Becker ©

Ostfriesland Die warme Jahreszeit bringt immer wieder Starkregen mit sich, wie aktuelle Ereignisse in Süddeutschland zeigen. Diese extremen Niederschläge können nicht nur in städtischen Gebieten erhebliche Schäden verursachen, sondern stellen auch eine Bedrohung für Menschenleben dar.

Mindestens 15 Liter Regen pro Quadratmeter pro Stunde oder 20 Liter pro Quadratmeter in sechs Stunden überfordern oft die Bodenaufnahmefähigkeit, insbesondere in stark versiegelten Gebieten, was zu Überschwemmungen ganzer Straßenzüge führt.

Axel Frerichs, stellvertretender Geschäftsführer des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV), betont die zunehmende Häufigkeit von Starkregenereignissen: „Extremwetterereignisse können jeden treffen. Seit einigen Jahren beobachten wir, dass Starkregen immer häufiger auftritt. Daher müssen wir gemeinsam lernen, mit diesen Ereignissen zu leben und dafür neue Lösungen zu entwickeln.“

Vorbeugende Maßnahmen sind entscheidend und erfordern die Zusammenarbeit von Hausbesitzern, Kommunen und Betreibern von Abwasseranlagen. Der OOWV hat eine Starkregengefahrenkarte für sein Verbandsgebiet entwickelt, die Mitgliedskommunen zur Verfügung steht. Diese Karte hilft, die Gefährdung des eigenen Hauses bei unterschiedlichen Niederschlagsmengen einzuschätzen. Ein besonderes Problem entsteht, wenn die Kapazitäten der Kanäle erschöpft sind: Abwasser kann durch Bodenabläufe oder Sanitäranlagen ins Haus gedrückt werden.

Dr. Michael Janzen, Leiter Asset Management und strategische Planung beim OOWV, empfiehlt Rückstauklappen in der Grundstücksentwässerung als Schutzmaßnahme gegen diese Folgen. Er rät Bewohnern besonders gefährdeter Gebiete, ihren Versicherungsschutz zu überprüfen und bauliche Maßnahmen wie Rinnen, Roste oder Schwellen zu installieren, um tieferliegende Hauseingänge, Kellerzugänge oder Tiefgaragen vor Überflutungen zu schützen.

Im Rahmen übergeordneter Generalentwässerungspläne entwickelt der OOWV Strategien zur Anpassung der Kanalnetze an die Erfordernisse von Starkregenereignissen. Stadtplaner sollten zudem weniger Flächen versiegeln und durchlässige Materialien wie Kies oder Split statt Asphalt verwenden. Auch der Erhalt von Gräben und der Bau von Regenrückhaltebecken sind wichtige Maßnahmen.

Weitere Informationen und Materialien zum Thema Starkregen sind auf der Website des OOWV (www.oowv.de) im Downloadbereich verfügbar.

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