Vor einem Jahr war Corona auch in Norden offiziell vorbei
Norden/Aurich Gefühlt schon ganz weit weg: Vor gut einem Jahr sind auch im Landkreis Aurich die letzten Corona-Schutzmaßnahmen ausgelaufen. Bis zum 6. April 2023 mussten Besucher von Krankenhäusern, Pflegeheimen und zum Teil auch von Arztpraxen noch FFP2-Schutzmasken tragen. Einen Tag später fiel diese Vorgabe. Seit einem Jahr nun lebt Ostfriesland ohne Corona.
Oder eher mit Corona, aber ohne, dass es Auswirkungen hätte. Noch immer werden auch für den Landkreis Aurich die aktuellen Inzidenzen erhoben. Sie liegt zurzeit bei 0,9 – auf 100000 Einwohner ist noch nicht einmal einer infiziert. Wie viele es wirklich sind, weiß niemand. Denn meldepflichtig ist die Krankheit auch nicht mehr. Die letzte kleine Häufung von Infektionen gab es im Dezember 2023; damals herrschte eine Inzidenz von rund 40.
Noch bis Anfang Februar vergangenen Jahres mussten im Personenfernverkehr – also in Zügen der Deutschen Bahn – Masken getragen werden. Aber viele Schutzmaßnahmen waren bereits vorher ausgelaufen. Insbesondere die Quarantäne-Pflicht und die Testpflicht vor dem Besuch von Krankenhäusern oder Pflegeheimen.
Die Hälfte der Menschen hat sich infiziert
Noch immer aktuell sind die amtlichen Corona-Zahlen des Landkreises Aurich. Sie sagen aus, dass sich rund 47 Prozent der etwa 190000 Einwohner mit Covid-19 angesteckt haben. 262 sind an oder mit einer Covid-19-Infektion gestorben. Die weitaus meisten Infizierten waren zwischen 35 und 59 Jahre alt. In Emden ist die Lage ganz ähnlich. Nahezu die Hälfte der knapp 50000 Einwohner hatte sich der amtlichen Statistik zufolge infiziert. 48 Menschen sind gestorben. Die Inzidenz liegt zurzeit bei 2.
Noch immer sieht man von Zeit zu Zeit Menschen mit Masken im öffentlichen Raum. Offenbar hat Corona dazu geführt, dass sich das hiesige Verhalten etwas an Fernost angleicht. In Japan, China und anderen Ländern tragen Menschen schon seit jeher Masken in der Öffentlichkeit, um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten.
Aus Corona ist ein ganz normale Krankheit geworden
Somit hat sich Covid-19, so wie es vorhergesagt worden war, eingereiht in die vielfältigen Husten-Schnupfen-Heiserkeit-Triefnasen-Hals-und-Gliederschmerzen-Krankheiten, die die Menschen heimsuchen. Dass zurzeit gefühlt jeder Zweite hustet und fiebert, ist mehr als nur Gefühl. Das niedersächsische Gesundheitsministerium verzeichnet unter anderem für die Stadt Emden und den Landkreis Wittmund zurzeit eine „hohe Aktivität“ von Viren; für die Landkreise Aurich und Leer eine „geringe“ – aber mit steigender Tendenz.