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3. September 2024, 17:29 Uhr

IG Metall zur VW-Drohung: „Das ist ein Schlag mitten ins Herz!“

Die Emder IG Metall ist fassungslos. Die Ankündigung VWs von Montag, womöglich Arbeitsplätze und Standorte aufzugeben, empfinden die Emder Gewerkschafter als Angriff auf die Sozialpartnerschaft. Sie blasen zum Kampf.

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IG-Metall-Chefin Franka Helmerichs und VW-Betriebsratschef Manfred Wulff: „Wir kämpfen für 120.000 und lassen uns nicht spalten“.

IG-Metall-Chefin Franka Helmerichs und VW-Betriebsratschef Manfred Wulff: „Wir kämpfen für 120.000 und lassen uns nicht spalten“. ©

Emden Am Donnerstag kommt VW-Markenchef Thomas Schäfer zur Betriebsversammlung ins Emder Werk. Er muss sich warm anziehen. Denn die gesamte Belegschaft ist ziemlich sauer.

„Die Ankündigung von VW, die Tarifveträge zu kündigen, hat uns kalt erwischt“, sagt Franka Helmerichs; erste Bevollmächtigte der mächtigen IG Metall in Emden. Das sei ein „Schlag in die Magengrube für die Beschäftigten und ihre Familien“, sagt Emdens Betriebsratschef Manfred Wulff.

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Bis Montag galt für die Beschäftigten von VW eine Arbeitsplatzsicherheit bis 2029. Im Gegenzug arbeiten die Betriebsräte gemeinsam mit dem Vorstand daran, die Kosten weiter zu senken. Doch diese Vereinbarung ist seit Montag gekündigt. Wulff: „Das ist eine klare Kampfansage!“ Die Sozialpartnerschaft zwischen Vorstand und Belegschaft ist aufgekündigt.

Alle haben Angst, das wird man zeigen

Die Gewerkschaft werde die Betriebsversammlung im Werk nutzen, um dem Markenvorstand zu zeigen, was man davon hält. Alle hätten Angst, so die IG Metall, und das werde man zeigen.

Wulff und Helmerichs wollen nicht darüber spekulieren, welches Werk und wie viele Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen: „Wir reden nicht über Standorte und wir reden nicht über einen Kampf zwischen Verbrenner und E-Mobilität. Wir gehen für 120.000 VW-Beschäftigte in die Verhandlungen, und wir lassen uns nicht spalten.“

Billige Autos, keine Hybride: Der Vorstand hat Fehler gemacht

Die Ursache für die jetzige Situation sieht Wulff allein bei Vorstand. Es seien sehr viele strategische Fehler gemacht worden: Die E-Autos seien aus billigen Materialien gemacht, es gebe kein Einstiegsauto zum kleinen Preis, es gebe keine Hybrid-Autos, und: „Man hat es völlig verpennt, eine richtige Strategie für China zu fahren“, so Wulff.

Das Emder Werk steht kurz vor einem Familienfest zum 60-jährigen Bestehen, der Betriebsrat verhandelt gerade über die weitere Fahrweise im Werk mit bis zu 190.000 Fahrzeugen, die im kommenden Jahr gebaut werden wollen.

Wulff: „So lange ich nichts andere höre, geht das so weiter.“ VW Emden wird feiern am 14. September. Und aus Ostfriesland wird Hannover ein scharfer Wind entgegenwehen, sagt Helmerichs.

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