Warnung aus der Apotheke: Warum bald weite Wege für Medikamente nötig sein könnten
Viele Apotheken sind in Existenznot. Patienten könnten künftig auf wichtige Versorgungsstützen verzichten müssen.
Lesedauer: ca. 1min 51secNorden Berend Groeneveld, Inhaber der Rats-Apotheke in Norden und Vorsitzender des Bezirks Aurich, appelliert eindringlich an die Bundesregierung, die flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung der Bevölkerung durch Apotheken zu sichern. Angesichts zunehmender finanzieller Belastungen warnt er davor, dass Apotheken nur dann ihren wichtigen Versorgungsauftrag erfüllen können, wenn sie ausreichend finanziell unterstützt werden. „Für die Patientinnen und Patienten sind Apotheken wichtige Anlaufstellen, sich mit Arzneimitteln zu versorgen, und das ohne Termin und rund um die Uhr“, betont Groeneveld.
Insbesondere in ländlichen Gebieten und am Stadtrand würde die Schließung von Apotheken die Versorgungssituation verschlechtern, was gerade für ältere Menschen und Eltern mit kranken Kindern schwerwiegende Folgen haben könnte. Groeneveld kritisiert hauptsächlich die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums, das Apothekenhonorar innerhalb des bestehenden Systems neu zu verteilen, anstatt eine flächendeckende finanzielle Stärkung aller Apotheken vorzunehmen.
„Das Gesundheitssystem ist seit Langem unterfinanziert, besonders der Bereich der Apotheken“, stellt Groeneveld dar und weist darauf hin, dass das Apothekenhonorar seit über einem Jahrzehnt trotz steigender Kosten nicht angepasst wurde. Er fordert eine Erhöhung des Honorars und einen regelmäßigen Inflationsausgleich, um das Apothekensystem langfristig zu stabilisieren. Ohne eine solche Maßnahme werde das Apothekennetz bewusst weiter geschwächt, was letztlich zu einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung führen würde. „Wir Apothekerinnen und Apotheker werden nicht aufhören, diese Entwicklung zum Wohle der Bevölkerung versuchen zu verhindern.“
Als Zeichen des Protests ruft Groeneveld die Apotheken im Landkreis Aurich dazu auf, sich an einer Kundgebung morgen um 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Hannover zu beteiligen. Die niedersächsischen Apotheken setzen sich dort gemeinsam für den Erhalt einer qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung in Deutschland ein.