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10. September 2024, 06:00 Uhr

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Was passiert, wenn Erinnerungen verblassen?

Zum Welt-Alzheimertag wird im Mehrgenerationenhaus Norden das Theaterstück „Tage wie Nächte“ gespielt.

Lesedauer: ca. 2min 31sec
Theater

Gesa Dirks (links) und Peter Spetzke spielen das Theaterstück „Tage wie Nächte“. © privat

Norden Unsere Welt reicht so weit wie unsere Erinnerungen“ – unter diesem Motto lädt das Mehrgenerationenhaus (MGH) Norden im Rahmen der Woche der Demenz und des Welt-Alzheimertages zu einer besonderen Veranstaltung ein. Am Dienstag, 24. September um 19 Uhr wird die Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 aus Marienhafe das Schauspiel „Tage wie Nächte“ von Josef Rödl in der Kreisvolkshochschule Norden aufführen. Der Eintritt ist kostenlos.

Geschichte desVergessens

In dem Theaterstück „Tage wie Nächte“ steht das Thema Demenz im Fokus. Dabei geht es weniger um medizinische Fakten als um die emotionalen und zwischenmenschlichen Herausforderungen, die der schleichende Verlust von Erinnerungen mit sich bringt.

Die Darsteller Gesa Dirks und Peter Spetzke schlüpfen dabei in verschiedene Rollen, die allesamt Teil einer Familie sind: Eine Frau, die ihren Geburtstag feiert, ohne zu wissen, wie alt sie ist. Ein Sohn, der sich verzweifelt gegen das Verschwinden seiner Kindheit stemmt. Ein Ehemann, der in Erinnerungen an die besten Jahre seines Lebens schwelgt. Ein Vater, der sich verleugnet fühlt, und eine Tochter, die für alle nur das Beste will. Figuren und Orte verschwimmen, Zeiten geraten durcheinander – eine Lebensgeschichte entfaltet sich, die tief unter die Haut geht und zeigt, wie der Verlust von Identität und Sprache mit der Kraft der menschlichen Imagination in Kontrast steht und die daran erinnert, dass jedes Glück des Vergessens einen schmerzlichen Kern enthält. Das Theaterstück verdeutlicht, wie wichtig es ist, sich mit den Themen Alzheimer und Demenzerkrankungen auseinanderzusetzen. Es lädt das Publikum dazu ein, das Verschwinden von Erinnerungen aus einer neuen Perspektive zu betrachten.

Herausforderungenbegegnen

Der Welt-Alzheimertag, der jedes Jahr am 21. September stattfindet, ist ein Tag der Aufklärung. In der Woche der Demenz, vom 16. bis 22. September, liegt der Fokus darauf, das Bewusstsein für die Herausforderungen einer Demenzerkrankung zu schärfen. Das Motto des diesjährigen Welt-Alzheimertages lautet „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ und soll daran erinnern, dass Demenz nicht nur eine medizinische Herausforderung darstellt, sondern auch das Leben von Familien und der Gesellschaft grundlegend verändert. Nur gemeinsam – als Familie, Freundeskreis und Gesellschaft – lassen sich die Hürden der Krankheit bewältigen.

Möglichkeiten zumAustausch

Anstelle eines Vortrags oder einer Schulung setzt das MGH mit der Aufführung von „Tage wie Nächte“ auf die Kraft des Theaters, um das Thema Alzheimer und Demenz einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Im Anschluss an das Stück stehen die Fachkräfte des Senioren- und Pflegestützpunktes des Landkreises Aurich bereit, um Fragen zu beantworten und den persönlichen Austausch zu ermöglichen. Die Veranstaltung bietet eine Gelegenheit, sich auf eine besondere Weise mit dem Thema Demenz auseinanderzusetzen, Verständnis für Betroffene und ihre Familien zu entwickeln und gemeinsam nach Wegen zu suchen, mit den Herausforderungen dieser Krankheit umzugehen.

Zudem gibt es im MGH auch ein Demenzcafé für Betroffene und Angehörige, wo Informationen, Ermutigung und Unterstützung angeboten werden. Es findet immer am letzten Donnerstag im Monat von 15 bis 16 Uhr statt.

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