Wie ein fröhlicher Abend Kindern weltweit hilft
Eine fröhliche Gespensterparty mit Liedern, Geschichten und süßen Leckereien begeisterte die Besucher – und half gleichzeitig, wichtige Plan-Projekte zu unterstützen.
Lesedauer: ca. 3min 06secNorden Viel Spaß hatten alle, die zu der Benefizveranstaltung für das Kinderhilfswerk Plan International in das Forum der Norder Kreisvolkshochschule gekommen waren. Sie nahmen an einer fröhlichen Gespensterparty teil, zu der sie die Liedermacherin Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf einluden.
Dazu brauchte es vor allem Fantasie und die Gitarre „Gitti“ mit der Piraten-Augenklappe, auf der Göschl das schaurig-schöne Lied von den Gespenstern spielte, die durch die Nacht geistern und feiern. Am Bass wurde sie dabei von Heinz Edzards begleitet.
„Hu-u-u-u“ heulten alle begeistert und bewegten sich geistergleich. Bettina Göschl versteht es, ihr Publikum von den Sitzen zu reißen und in ihren Bann zu ziehen. Atemlos hörten ihr Groß und Klein zu, als sie die Geschichte „Die Gruselnacht“ aus dem von ihr und Klaus-Peter Wolf verfassten Buch „Gespensternacht und Monsterspuk“ vorlas.
Bei dem „Bi-Ba-Badewannen-Boogie“ gerieten alle noch einmal tüchtig ins Schwitzen. Danach gab es noch reichlich Gelegenheit, am Bücherstand mit den Kinderbüchern und Krimis von Bettina Göschl und Klaus-Peter Wolf zu stöbern, sich ein Buch signieren zu lassen und bei einem Kaltgetränk süße und herzhafte Muffins zu naschen sowie Quarkbällchen, die der Konditormeister Jörg Tapper gespendet hatte, und selbst gemachte Pralinen von Hans Bossert. Auch konnten schmucke Ketten und weihnachtliche Figuren erworben werden, die Frauen in Uganda gefertigt hatten.
Plan International: Einsatz für Kinder weltweit
Nach einem einführenden Kurzfilm zu Beginn der Veranstaltung, der einen kleinen Einblick in das Leben von Metheo und seiner Familie in Tansania gab, informierte Mara Bossert, die Ansprechpartnerin der Aktionsgruppe Norden von Plan International, über eines der ältesten Kinderhilfswerke der Welt, das 1937 im Spanischen Bürgerkrieg gegründet worden war.
Die Wahl-Norderin engagiert sich seit über 20 Jahren für die Projekte von Plan, die dafür sorgen, dass Kinder gesund aufwachsen und zur Schule gehen können. Auch in Deutschland hatte Plan die Kinder nach dem Krieg mit Essen und Kleidung versorgt. Von diesen Wohltaten, die er erlebt hatte, berichtete ihr ein älterer Mann vor rund 20 Jahren voller Dankbarkeit.
2022 organisierte das Kinderhilfswerk 1740 Projekte in 83 Ländern und erreichte damit mehr als 52 Millionen Kinder. „Im Laufe meiner Tätigkeit für Plan bereiste ich einige Länder Ostafrikas, um mir verschiedene Plan-Projekte anzuschauen – natürlich auf eigene Kosten – und wurde dort mit den Problemen der Menschen vor Ort konfrontiert“, blickte Bossert zurück. „Ich lernte viel über die Lebenswirklichkeiten in Tansania, Malawi und Uganda.“
„Because I am a girl“
So sind Mädchen überall benachteiligt. Sie gehen seltener zur Schule, weil sie Wasser für die Familie besorgen, Geschwister betreuen sowie bei der Ernte und im Haushalt helfen müssen. Sie erhalten keine Ausbildung, müssen aber als Frauen die Hauptlast der Einkommenssicherung für die Familie tragen.
Dass die Vereinten Nationen vor zwölf Jahren den 11. Oktober zum Weltmädchentag erklärten, ist auf eine Initiative von Plan zurückzuführen: Die erste Geschäftsführerin von Plan Deutschland, Marianne Raven, und die engagierte Plan-Unterstützerin Senta Berger waren in den Bergen von Nepal unterwegs, als sie vor einem einsam gelegenen Haus eine Mutter mit ihren beiden Kindern entdeckten. Der Junge trug warme, gute Kleidung, das Mädchen lediglich ein löcheriges, dünnes Kleidchen. Als sie die Mutter fragten, warum sie die Kinder so ungleich behandele, deutete die Frau auf das Mädchen und sagte: „Weil sie nur ein Mädchen ist.“ Daraus wurde der Leitsatz der ersten Mädchenkampagne von Plan „Because I am a girl“, für die Senta Berger die Schirmherrschaft übernahm.
Wer die Einnahmen der Benefizveranstaltung erhalten soll, entschieden die Teilnehmer mit Punkten, die sie jeweils unter eines von drei Plan-Projekten kleben konnten. Zur Auswahl standen Nahrungsmittelpakete für Schwangere und stillende Mütter in Ecuador. Schreib-, Lese- und Rechenkurse für junge Frauen und Mädchen in Nepal. Und ein Platz zum Leben für Flüchtlinge aus dem Sudan, wo einer der größten Kriege unserer Zeit tobt. Für sie sollen in Äthiopien Hütten aus Lehm mit festem Dach sowie ein medizinisches Versorgungszentrum, eine Schule, Toiletten und Duschen errichtet werden. Dieses Projekt erhielt die meisten Punkte.