Zahlen sinken leicht - aber Emden bleibt drittgrößter Auto-Hafen Europas
Mit rund 1,24 Millionen Fahrzeugen bleibt der Seehafen Emden auch 2024 ein zentraler Umschlagsplatz für den Volkswagen-Konzern. Während der Export leicht zurückging, verzeichnete der Import ein Wachstum von 5,3 Prozent. Die Anpassung der Fahrrinne in der Außenems bleibt eine zentrale Herausforderung.
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Die Autoverladung im Emder Außenhafen lief in 2024 auf hohem Niveau. Im Hintergrund die „Future Way“ als einer der bereits auf LNG-Antrieb umgestellten klimafreundlichen Autotransporter. © Autoport Emden GmbH
Emden Der Seehafen Emden hat im Jahr 2024 rund 1.240.100 Fahrzeuge aus dem Volkswagen-Konzern umgeschlagen. Das gab Manfred de Vries, Geschäftsführer der Autoport Emden GmbH, bekannt. Damit bleibt Emden die zentrale maritime Drehscheibe für die 14 europäischen Produktionsstandorte des Autobauers und behauptet seine Position als drittgrößter Autoverladehafen der westlichen Welt.
„Dass wir das Umschlagsniveau gegenüber dem Vorjahr nahezu halten konnten, ist ein großer Erfolg für den Hafen“, so de Vries. Insgesamt machten 605 Autotransportschiffe in Emden fest – fast genauso viele wie im Jahr 2023. Von Emden aus wurden 20 Häfen in 13 Ländern bedient, während Importe aus acht Häfen in sechs Ländern eintrafen.
Leichter Rückgang im Export – Import wächst deutlich
Der Export über den Emder Hafen ging mit 861.000 Fahrzeugen leicht zurück (Vorjahr: 936.000). Der Exportanteil lag bei 69,5 Prozent (Vorjahr: 72,2 Prozent). Die meisten Autos wurden nach England (390.000), in die USA (249.000) und nach Kanada (41.000) verschifft. Weitere Zielländer waren Japan, Taiwan, Mexiko, die Türkei und verschiedene europäische Staaten.
Im Importbereich hingegen verzeichnete Emden ein Wachstum von 5,3 Prozent. Insgesamt wurden 379.000 Fahrzeuge eingeführt, was den Importanteil auf 30,5 Prozent erhöhte (Vorjahr: 27,8 Prozent). Die meisten importierten Fahrzeuge kamen aus Südafrika (137.000), gefolgt von Portugal (102.000) und Mexiko (93.000). Auch aus England und Spanien trafen zahlreiche Fahrzeuge in Emden ein.
Die Zahl der exportierten Elektro-Autos sinkt
Volkswagen war mit 573.000 Pkws die am häufigsten umgeschlagene Marke, gefolgt von Audi (357.000). Weitere Marken waren Porsche (124.000), Škoda (110.000), Volkswagen Nutzfahrzeuge (73.000) und Seat (31.000). Auch Luxusmarken wie Bentley und Lamborghini wurden in kleineren Stückzahlen verladen.
Der Anteil an Elektro- und Hybridfahrzeugen belief sich auf rund 419.000 Einheiten – ein Rückgang gegenüber 457.000 im Vorjahr.
Herausforderungen für die Zukunft: Anpassung der Fahrrinne
Ein wichtiger Faktor für die Zukunft des Autoumschlags in Emden ist die Anpassung der Fahrrinne in der Außenems. „Die 13 Autotransporter, die zwischen Emden und Nordamerika verkehren, werden nicht nur zunehmend auf klimaschonendes LNG umgestellt, sondern sie werden auch immer größer und schwerer“, erläutert de Vries.
Besonders die zunehmende Zahl von Elektrofahrzeugen trägt dazu bei, dass die Schiffe im Schnitt 30 Prozent schwerer werden und einen größeren Tiefgang haben. Um Emden auch langfristig als Umschlagplatz zu sichern, sei daher eine Anpassung der Fahrrinne von entscheidender Bedeutung.