Zwei Tage wurde in der Westerstraße in Norden der Tag der Regionen gefeiert
Beim Tag der Regionen wurde nicht nur gefeiert. Auch ernste Themen kamen auf den Tisch.
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Norden Für viele ist das, was an diesem Wochenende in der Westerstraße „abging“, das eigentliche Stadtfest. Zwei Tage, an denen es „schwarz war vor Menschen“, wie es Landrat Olaf Meinen treffend formulierte, zwei Tage, an denen gefeiert wurde und geklönt, flaniert, gestaunt, Musik gehört von Alphornweisen bis hin zu Shantys, zwei Tage, an denen auch schon mal geschunkelt wurde und getanzt, genossen und gekauft.
Gestaunt wurde vor allem am Sonntagvormittag, als 75 Hanomags und Porsches, Ursus-, McCormick-, Lantz- und Deutz-Traktoren durch die Stadt knatterten, sich THW-Fahrzeuge, alter Doornkaat-Lieferwagen, VW-Käfer und Unimog in den Korso einreihten, um sämtlich von Wolfgang Hinrichs auf der Bühne in der Westerstraße würdevoll empfangen zu werden. Sie kamen aus der gesamten Umgebung, von Leezdorf bis Greetsiel, von Georgsheil bis Halbemond und Münkeboe. Und zogen ein Stück Tradition durch die Stadt, zumeist liebevoll geschmückt und dekoriert in endloser Vorarbeit von den Ehrenamtlichen rund um Hermann Seeberg, neben Enno Appelhagen, Thomas Vor der Brüggen und Hermann Meyer einer der treibenden Kräfte in der Organisation der 48. Ausgabe des Westerstraßenfestes. Das zudem zum 25. Mal den Tag der Regionen ausrichtete, womit jedes Jahr auch ein Zeichen gesetzt werden soll.
Nämlich: Regional, also ortsnah Produziertes zu kaufen, wertzuschätzen, die kleinen und mittleren Betriebe zu unterstützen. Das waren Punkte, die neben Meinen auch Bürgermeister Florian Eiben, Berend Groeneveld als Sprecher der IG Westerstraße und Pastorin Marika Cuno ansprachen. Wie so etwas gelingen kann, erzählte Hermann Kerler, der im Unterallgäu vor 20 Jahren den Verein „ProNah“ ins Leben gerufen hat. Der Verein organisiert allerlei Aktionen, die Bürgermeister der Kommunen arbeiten zusammen, um lokale Betriebe zu unterstützen.
Das Westerstraßenfest – einmal mehr ein Fest für alle Generationen. Ein historisches Karussell für die Kleinsten, Spiele für die etwas Größeren, Musik und Unterhaltung für die ganz Großen. Und für alle, die gern auch als Große noch mal Kindheitsträume verwirklichen wollten, war das Baggerspiel genau das richtige. Sich informieren, Vereine kennenlernen, Spaß haben, alles war möglich an diesen beiden Tagen.
Viele waren gerade am Sonntag früh unterwegs, um den Korso mitzuerleben, rundum waren Smartphones und Kameras gezückt, standen Leute auch am Neuen Weg und in der Osterstraße, um Geschichte vorbeifahren zu sehen. Ob Brauchtumsfreunde, Freunde historischer Geräte, Vereinsmitglieder, Unterstützer – wer konnte, hatte sein altes geliebtes Gefährt herausgeholt, herausgeputzt, einen Anhänger geschmückt, um dabei zu sein.
Und doch: Es war auch ein Wochenende, an dem Themen direkt angesprochen wurden. Enno Appelhagen nutzte die Gelegenheit, gegenüber Stadt- und Landkreisverantwortlichen eine Tempo-30-Zone in der Westerstraße anzumahnen. Nicht nur abends, bestätigten Anwohner, rasten Autos mit sehr hoher Geschwindigkeit durch die Straße. Appelhagen forderte zudem eine Bedarfsampel an der Ecke Westerstraße/Lentzlohne – gerade für die Kinder, die zur nahe gelegenen Grundschule müssten, sei das extrem wichtig. Sowohl Eiben als auch Meinen sagten Unterstützung zu.
Berend Groeneveld sprach zudem das Thema medizinische Versorgung in der Stadt an: „Die Notfallversorgung muss funktionieren!“ Nicht nur hier in der Region, landauf, landab nehme die Zahl niedergelassener Ärzte ab, fehlten jetzt schon nach jüngsten Erhebungen 16000 Klinikärzte in ganz Deutschland, sagte Meinen, der bestätigte: „Wir können es so nicht laufen lassen.“
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