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29. Januar 2025, 06:00 Uhr

Zwischen Höhen und Tiefen: Wie der Rikscha-Fahrdienst weiter bestehen will

Ein Verein mit einer großen Idee: Mobilität und Lebensfreude für ältere Menschen. Doch der Rikscha-Fahrdienst steht vor großen Herausforderungen.

Lesedauer: ca. 2min 21sec
Rikscha

Die Mitglieder des Fördervereins Mitfahrerbänke Norden 60 Plus hoffen auf mehr ehrenamtliches Engagement für den Rikscha-Fahrdienst. © privat

Der Rikscha-Fahrdienst des Fördervereins Mitfahrerbänke Norden 60 Plus blickt auf ein Jahr voller Höhen und Tiefen zurück. Trotz engagierter Bemühungen hat der Service, der gerade älteren Menschen Mobilität und Freude schenken will, mit personellen und strukturellen Herausforderungen zu kämpfen.

Verein steht vor Herausforderungen

Vor etwas weniger als zwei Jahren wurde der Fahrdienst mit viel Herzblut von dem Verein rund um den Vorsitzenden Lutz Müller und Michael Wegmann ins Leben gerufen. Die Idee: Menschen kostenlos mit einer Rikscha durch Norden zu fahren; sei es zum Wochenmarkt, zu Gottesdiensten, zum Arzttermin, zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen oder Hochzeiten oder einfach nur so. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 45 Fahrten durchgeführt – darunter 25 Sonderfahrten für private Feiern, zum Beispiel eine Goldene Hochzeit.

Diese Touren haben den Fahrgästen schöne Momente beschert, wie der erste Vereinsvorsitzende Müller betont: „Es ist traurig, dass so ein ehrenamtliches Angebot nicht ausreichend unterstützt wird.“ Die Probleme des Vereins zeigen sich deutlich in der aktiven Mitgliedschaft. Denn von den 14 Mitgliedern sind nur noch sechs wirklich aktiv. Besonders kritisch dabei ist auch der Rückgang der ehrenamtlichen Fahrer: Einzig Michael Wegmann, zweiter Vorsitzender des Vereins, steht als Rikscha-Fahrer zur Verfügung. Man könnte sagen, der Verein steht aktuell an einem Wendepunkt. „Mit mehr Fahrern könnten wir mehr erreichen“, stellt Wegmann klar. „Ohne mehr ehrenamtliche Unterstützung ist es allerdings schwer, das Angebot aufrechtzuerhalten“, fügt Christiane Müller, Ehefrau von Lutz Müller und aktives Vereinsmitglied, hinzu.

Der Rikscha-Fahrdienst ist dabei nicht mit einem Taxiunternehmen gleichzusetzen. Fahrten müssen vorab telefonisch vereinbart werden, damit der Verein Zeit hat, Fahrer und Termine zu koordinieren. Gerade dieses flexible und freiwillige System könnte viele Interessierte ansprechen – doch bisher bleiben neue Helfer aus. „Wir wünschen uns mehr Engagement von der Gemeinschaft“, sagt Lutz Müller. Er betont, dass der Zeitaufwand für ehrenamtliche Fahrer überschaubar sei. „Niemand muss jedes Wochenende fahren. Es geht darum, gemeinsam einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.“ Eine Schulung sowie eine Einführung in die Handhabung der Rikscha sind dabei selbstverständlich.

Hoffnung bleibt bestehen

Trotz der Schwierigkeiten gibt der Verein die Hoffnung nicht auf. Die positiven Rückmeldungen von Fahrgästen und deren Angehörigen zeigen, wie wichtig und wertvoll der Service ist. Der Verein hofft, dass sich mehr Menschen für die Sache begeistern lassen. „Es geht nicht nur um Mobilität“, so Müller. Es ginge vor allem darum, älteren Menschen ein Stück Lebensfreude zurückzugeben. Wer Interesse hat, den Fahrdienst als Fahrer zu unterstützen, kann sich direkt bei Lutz Müller unter der Telefonnummer 04931/9736519 oder per E-Mail an lutz-norden@web.de melden.

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