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29. November 2024, 06:10 Uhr

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15 Monate Verzögerung: Störtebeker-Bad in Marienhafe soll im März öffnen

Unerwartete Schäden sorgten für massive Verzögerungen bei der Dauerbaustelle in Marienhafe. Jetzt ist die Wiedereröffnung für März 2024 vorgesehen – wenn alles nach Plan läuft.

Lesedauer: ca. 2min 25sec
Im Innenraum des Schwimmbads musste in den letzten Jahren viel saniert werden.

Das Störtebeker-Bad soll nach über zwei Jahren Baustelle im März wieder öffnen. Foto: privat © Privat

Marienhafe Eigentlich sollten nur ein paar Kleinigkeiten im Störtebeker-Bad in Marienhafe repariert werden, wie Ralph Gerdes vom Architektenbüro Gerdes und Kistner bei der vergangenen Sitzung des Bauausschusses Brookmerland berichtete. Jetzt dauern die Arbeiten bereits zwei Jahre an. Denn bei den Arbeiten stellte sich heraus, dass der Zustand des Bades schlechter war als zunächst erwartet (der KURIER berichtete).

„Alles drohte einzubrechen“, sagte Gerdes gegenüber den Ratsmitgliedern.

Aktuell sei man etwa 15 Monate im Verzug. Die Wandfliesen im Becken seien in einem sehr schlechten Zustand gewesen. Einzig der Wasserdruck hätte die Fliesen noch an der Wand gehalten. Auch der Hubboden musste ausgetauscht werden.

Viele der Dichtungen seien unbrauchbar gewesen und mussten ausgewechselt und erneuert werden. Das hat länger gedauert als ursprünglich geplant, sagt Gerdes.

Die Wandfliesen des Beckens mussten komplett saniert werden.

Geplant waren eigentlich nur kleine Sanierungsarbeiten am Störtebeker-Bad. © Samtgemeinde Brookmerland

Schwimmbad ist ein grundlegendes Problem

Damit sei Marienhafe keine Ausnahme: Viele Schwimmbäder haben aktuell mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die Anlagen seien aus den 70er-Jahren und viele davon ebenfalls abgängig. Ein kompletter Neubau sei aber zu keinem Zeitpunkt infrage gekommen, sagte er. Ein vergleichbares Schwimmbad in Nordrhein-Westfalen kostete rund 20 Millionen Euro.

Außerdem gebe es laut Gerdes in ganz Deutschland nur fünf bis sechs Fliesenleger-Firmen für Schwimmbäder. Zwei hatten ein Angebot abgegeben. Eins davon sei „jenseits von gut und böse“ gewesen, betonte er. Mit der anderen Firma konnte sich die Gemeinde zunächst einigen, doch dann gab es ziemlich viel Ärger mit ihr, bis diese letztendlich absprang. Diese Arbeiten mussten anschließend neu ausgeschrieben werden, was weitere vier Monate kostete.

Ähnliches Szenario bei der Elektronik: Hier meldete sich der Elektroniker nicht wieder zurück, welcher den Zuschlag bekommen hatte– trotz Androhung von Vertragsstrafen. Also gingen noch mal zwei Monate ins Land.

Die Kurt-Knippelmeyer-Halle von außen.

Schlechtwetter in Marienhafe: Störtebeker-Bad mit 15 Monaten Verzögerung. © Keno Klaassen

Grund: Die Arbeiten mussten wieder neu ausgeschrieben werden. Und das ist gar nicht so einfach. Gerdes betonte noch mal, dass durch den Mangel an Anbietern, die die Arbeiten übernehmen können, es kaum Angebote gibt – gerade bei so vielen abgängigen Schwimmbädern.

Auch das Kinderbecken musste unerwartet komplett erneuert werden. Die rutschige Oberfläche sei nicht mehr zulässig. Gerdes bezeichnet die neue Anlage für Kinder allerdings als eines der Highlights. Dürfen sie vielleicht sogar kostenlos ins Schwimmbad?

Die letzten Bauarbeiten beginnen

Die letzten Baumaßnahmen sollen im Dezember abgeschlossen sein, sagte Gerdes. Die Fliesen bräuchten in etwa einen Monat zum Trocknen. Im Februar soll das Becken dann mit Wasser befüllt werden. Dies dauere aber seine Zeit, da nicht mehr als zwei Zentimeter pro Stunde eingefüllt werden dürfen und die Temperaturen stetig angepasst werden müssen. Außerdem muss das Gesundheitsamt nach der Befüllung Wasserproben entnehmen.

Die tatsächliche Öffnung des Schwimmbades, sofern diesmal alles nach Plan läuft, ist für März angesetzt. Eine Garantie ist dies aber nicht. Bereits öfter wurde die Eröffnung verschoben.

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