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30. Januar 2024, 16:00 Uhr

Bündnis um Küstenorte fordert Zukunftspakt für Küstenfischerei

Erst droht ein Verbot von bodenberührenden Netzen, nun fallen millionenschwere in Aussicht gestellte Subventionen weg: Bei den Küstenfischern wachsen die Existenzsorgen. Ein Bündnis um Küstenorte legt nun Vorschläge vor, wie der Branche geholfen werden soll.

Lesedauer: ca. 1min 58sec
Die Bürgermeister der Küstenorte haben sich zusammengeschlossen.

Die Bürgermeister der Küstenorte haben sich zusammengeschlossen. © Nicole Frischlich

Von dpa
Pewsum
Für den Erhalt und eine Zukunft der Küstenfischerei an der deutschen Nordseeküste hat ein Bündnis von Vertretern aus Kommunen, Tourismus, Wirtschaft und Naturschutz in Niedersachsen Vorschläge vorgelegt. Mit einem „Zukunftspakt Küstenfischerei 2050“, der am Dienstag in Krummhörn vorgestellt wurde, fordert das Bündnis Politikerinnen und Politiker auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene zu Änderungen in der Fischereipolitik auf. Auch der Landesfischereiverband Weser-Ems unterstützt die Forderungen.

„Es muss Veränderungen geben“

Nach Subventionskürzungen im Zuge der Haushaltspolitik des Bundes und wegen eines drohenden Verbots in Schutzgebieten bis 2030 für Grundschleppnetze, also Netzen die den Meeresgrund berühren, sehen viele Küstenfischer an der Nordsee ihre Existenz in Gefahr.

„Wenn jetzt keine Veränderungen kommen, dann wird es in einigen Jahren kaum noch Fischer geben an der deutschen Nordseeküste“, warnte Jürgen Peters, Bürgermeister von Neuharlingersiel (Kreis Wittmund). Auch die Küstenorte und der Tourismus profitierten von der Fischerei.

Die Küstenfischer erhielten eine Schreckensnachricht nach der anderen, sagte sein Amtskollege Hans-Peter Heikens, Bürgermeister der Gemeinde Jemgum bei Leer. „Wir müssen raus aus dem Mechanismus, dass wir immer nur reagieren. Wir

Krabbenfischer vor Norddeich in der Nordsee.

Krabbenfischer vor Norddeich in der Nordsee. © Walther cwa

müssen ins Agieren kommen.“ Mit dem Pakt solle aufgezeigt werden, wie eine Perspektive aussehen könnte.

Die Fischer wollen einzahlen für die Nachhaltigkeit

In dem Papier wird unter anderem ein „verbrieftes Fischereirecht“ im Küstenmeer gefordert, mit dem Fanggebiete und Fangmöglichkeiten, etwa für die Krabbenfischer erhalten werden sollen. Außerdem wird der Aufbau eines Fischereifonds vorgeschlagen, aus dem etwa Maßnahmen zur Diversifizierung der Branche, zur Modernisierung von Schiffen und für die Vermarktung und Forschung finanziert werden sollen. Gelder sollen demnach alle Akteure einbezahlen, die Fanggebiete in Anspruch nehmen.

Viele Bürgermeister sind dabei

Zu den Unterzeichnern dess Papiers zählen etwa Bürgermeister und Landräte aus Ostfriesland, Vertreter der Tourismusbranche, der Industrie- und Handelskammer, der Landwirtschaftskammer und des Landesfischereiverbandes. Das Bündnis aus Niedersachsen will nun um weitere Unterstützer etwa in Schleswig-Holstein werben.

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