Das wird mörderisch!
In diesem Monat finden die ersten Krimi- und Gruseltage in Norden statt. Wo gibt es die schönsten Veranstaltungen?
Lesedauer: ca. 3min 31secNorden Wohl nur in der fiktiven britischen Grafschaft Midsomer dürfte die Mordrate ähnlich hoch sein wie in Ostfriesland. Zahlreiche Krimiautoren morden im Landstrich zwischen Ems und Jade sowie auf den Ostfriesischen Inseln, was das Zeug hält. Allen voran natürlich Klaus-Peter Wolf, der mit seinen Romanen aus Norden regelmäßig die Bestseller-Listen anführt. Die Stadt Norden und ihr Umland sind vielmals Schauplatz seiner bizarren Morde – und Drehort für die ZDF-Ostfrieslandkrimis.
Leser und Zuschauer stehen auf Mord und Totschlag. Krimis zählen zu den meistverkauften Büchern und populärsten Filmen. Darum feiert Norden-Norddeich den Kriminalroman in der Zeit vom 15. bis 24. November in allen Facetten – mit den ersten Krimi- und Gruseltagen. Mit Unterstützung zahlreicher Partner hat der Tourismus-Service Norden-Norddeich ein Programm zusammengestellt, das sich sehen lassen kann.
Von Freitag, 15. November, bis zum Sonntag, 24. November, können sich Krimifans auf Ausstellungen, Lesungen und Führungen – beispielsweise durch die Ostfriesenkrimi-Kulissen – freuen. Besonders stolz sind die Organisatoren auf den Krimitag des Syndikats, der im Rahmen der Veranstaltungsreihe erstmals in Norden stattfindet (23. November, ab 14 Uhr). Das Syndikat ist ein Zusammenschluss von 800 deutschsprachigen Krimiautoren. Der Krimitag wird seit 2011 jährlich ausgetragen.
Los geht es am 15. November mit einer Fotoausstellung. Im Lesesaal (Badestraße 17) wird eine Ausstellung mit Bildern von Gerd-Dieter Köther eröffnet. Er zeigt die „Dunkle Seite“ von Menschen und Dingen in seinen schwarz-weißen Bildern.
Wer bereits am Morgen Lust auf noch mehr Lesestoff hat, ist um 10 Uhr in der Stadtbücherei bei „Mord und Kluntjes“ richtig. Dort geben Ursula Keunecke und Vera Wienkämper bei einem kleinen Frühstück Buchtipps.
Am Abend kommt dann Sven Koch nach Norden. Der Autor der für den Sender RTL verfilmten Krimis „Dünengrab“ und „Dünentod“ liest ab 20 Uhr aus seinem neuesten Krimi „Dünensturm“. (Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben).
Der Sonnabend hat ebenfalls Lesungen sowie eine Gästeführung im Gepäck. Um 11 Uhr kann man sich mit Susanne Roth auf die Spuren von Kommissarin Ann Kathrin Klaasen begeben. Im Schlosspark Lütetsburg wird der Schauplatz eines fiktiven Mordes besucht. Im Park wurden auch Szenen für einen Ostfrieslandkrimi gedreht. Eine Kulissentour mit den Machern der Ostfrieslandkrimis gibt es außerdem am Mittwoch, 20. November. Die Produzenten führen ab 15 Uhr persönlich durch die Kulissen der ZDF-Verfilmung und erzählen von den Dreharbeiten (Krimimuseum, Gewerbestraße).
Um 15 Uhr liest dann Dr. Hripsime Rüstemyan im frisch eröffneten Krimimuseum aus ihrem Roman „Tod an der Nordsee“.
Am Sonnabend ab 19 Uhr nehmen dann Tanja Itzenga und Ulfert Ulferts die Ermittlungen auf. Seit 2018 gehen die beiden Hauptfiguren in den Romanen von Hardy Pundt auf Mörderjagd. Pundt liest an diesem Abend in der Kulturscheune auf Schloss Lütetsburg aus seinen Romanen.
Maritime Mystik versprechen am Sonntag, 17. November, ab 15 Uhr Krimiautorin Silke Arends, Akkordeonspielerin Dörthe Lehmann und Krimi-Expertin Malika Wolf. Die Chefredakteurin des Ostfriesland-Magazins sowie Autorin und Herausgeberin mehrerer im SKN-Verlag erschienener Krimi-Anthologien liest aus den Büchern, Dörthe Lehmann sorgt musikalisch für Stimmung und Wolf gibt Tipps für weitere Gruselgeschichten.
Ein Highlight dürfte am Sonntag ab 20 Uhr auch der Abend mit Prof. Dr. Klaus Püschel sein. Der Rechtsmediziner war von 1991 bis 2020 Leiter des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und in dieser Funktion mit zahlreichen echten Mordfällen betraut. Unter anderem klärte er den wohl spektakulärsten Serienmord Deutschlands auf, die Göhrde-Morde. Püschel wird von seiner Arbeit berichten (Veranstaltungsort wird noch bekannt gegeben).
Um sogenannte True Crime – also echte Verbrechen – geht es auch am 18. November. Dann erzählt Heinz-Dieter Mündel ab 19 Uhr von den Erlebnissen eines Strafrichters.
War es ein Versehen oder doch ein heimtückischer Mord? Im Escape Room in der Stadtbibliothek Norden können Besucher am Montag, 18. November, und Donnerstag, 21. November, das Rätsel um die Norderin Ekke Ocken lösen. Das junge Mädchen war von rund 270 Jahren das letzte Hinrichtungsopfer in Norden.
Gruselig wird es auch bei einer Führung über den Alten Friedhof in Norden am 19. November ab 16 Uhr oder wenn am 21. November Fritz Murnaus Stummfilm-Klassiker aus dem Jahr 1921 „Nosferatu“ gezeigt wird. Mit zwei Vorträgen zur Hexenverfolgung in Ostfriesland (23. November) und den Hintergründen zu Märchen und Mythen (24. November) greift Gunnar Ott das Thema der Veranstaltungsreihe auf.
Weitere Lesungen unter anderem mit Krimiautor Andreas Schepker, Silke Arends und Dr. Lübbert Haneborger mit Heike und Peter Gerdes sowie Krischan Koch und Christiane Franke gibt es am 19. ,20., 22. und 24. November. Am Sonntag, 24. November , um 17 Uhr stellt Klaas Gerdes zudem sein Buch zu den „Lost und Dark Places“ in Ostfriesland“ in der Kulturscheune Lütetsburg vor.
Der Erlös der Veranstaltungsreihe kommt übrigens einem guten Zweck zugute. Eintrittsgelder und freiwillige Spenden gehen an den Verein Weißer Ring, der sich auch in Ostfriesland für die Opfer von Kriminalität einsetzt.