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9. September 2024, 10:57 Uhr

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„Jahrelanges Missmanagement bei VW“: Aktionäre sollen Dividende zurückzahlen

Die Partei „Die Linke“ schießt gegen das VW-Management. Die derzeitige Situation sei das Ergebnis eines jahrelangen Missmanagements. VW-Chef Oliver Blume dagegen kommt mit einem gewagten Wortspiel.

Lesedauer: ca. 1min 59sec
Aktionäre verdienen Milliarden, aber VW will Arbeitsplätze abbauen: Die Linke ist ist empört.

Aktionäre verdienen Milliarden, aber VW will Arbeitsplätze abbauen: Die Linke ist ist empört. © Moritz Frankenberg/dpa

Wolfsburg/Emden Die Parteivorsitzende der Linken, Janine Wissler, forderte VW-Aktionäre auf, Dividenden zurückzuzahlen: „Es ist unfassbar schäbig, dass ein Konzern wie Volkswagen, der erst im letzten Geschäftsjahr 4,5 Milliarden Euro an seine Aktionäre ausgeschüttet hat, nun behauptet, er könne fünf Milliarden Euro nicht auftreiben, um Werksschließungen und Entlassungen zu verhindern“, sagte sie der „Rheinischen Post“. Wenn VW Geld brauche, sollten Großaktionäre wie der Porsche-Piëch-Clan diese 4,5 Milliarden Euro zurückzahlen. „Es kann nicht sein, dass die Zeche für jahrelanges Missmanagement die Beschäftigten und am Ende der Steuerzahler zahlen, während sich die Aktionäre weiter bereichern.“

Vielleicht auch enteignen

Um die Autoindustrie umzubauen und Jobs zu sichern, fordert die Linken-Chefin unter anderem eine staatliche Weiterbildungsgarantie für Beschäftigte sowie die Förderung der Produktion von E-Autos und modernen Zügen und Bussen. „Wenn nötig, müssen wir über Enteignungen und staatliche Beteiligungen nachdenken“, sagte Wissler.

Der Kuchen ist kleiner geworden

Unterdessen hat VW-Chef Blume Wolfsburg die wirtschaftliche Situation bei Volkswagen erneut als „alarmierend“ bezeichnet. Bei der Marke VW sei die Lage so ernst, dass man nicht einfach alles weiterlaufen lassen könne wie bisher, sagte Blume der „Bild am Sonntag“. In Europa würden weniger Fahrzeuge gekauft. Gleichzeitig drängten neue Wettbewerber aus Asien mit Wucht in den Markt. „Der Kuchen ist kleiner geworden und wir haben mehr Gäste am Tisch“, sagte der Konzern-Chef.

Die gesamte europäische Autoindustrie befinde sich in einer Lage, die es zuvor noch nie gegeben habe. „Und das wirtschaftliche Umfeld hat sich nochmals verschärft, gerade bei der Marke VW“, sagte Blume. Einen Kahlschlag werde es aber nicht geben: „Wir stehen fest zum Standort Deutschland, denn Volkswagen hat ganze Generationen geprägt. Wir haben Mitarbeiter, deren Großväter schon bei Volkswagen gearbeitet haben. Ich will, dass auch ihre Enkel hier noch arbeiten können.“

Um er brachte ein ein gewagtes Wortspiel. In Volkswagen stecke das Wort „wagen“. Blume: „Wir müssen wieder etwas wagen: Erfolg wagen.“

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