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7. November 2023, 10:29 Uhr

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Ørsted hält Standort Norddeich für sicher

Lesedauer: ca. 2min 13sec
Sahnestandort: Ørsted bekennt sich zu Norddeich. Foto: Martin Stromann

Sahnestandort: Ørsted bekennt sich zu Norddeich. Foto: Martin Stromann © Stromann str

Wie geht es weiter mit Ørsted in Ostfriesland? „Der Standort Norddeich ist nicht gefährdet. Norddeich ist für den Betrieb unserer deutschen Offshore-Windparks ein essenzieller Standort“, erklärt Stefan Kück, Kommunikationschef für den europäischen Markt der Firma Ørsted auf KURIER-Anfrage. Nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen durch die Aufgabe zweier US-Windkraftprojekte rund 2,7 Milliarden Euro Verluste für die ersten neun Monate 2023 verbucht, stellt sich die Frage nach der Sicherheit der weiteren Standorte – auch des Standortes Norddeich.

Diese Bedenken schafft Kück jetzt aus der Welt. „Die Ankündigung ist speziell dem amerikanischen Markt geschuldet“, so Kück. Denn durch Lieferengpässe, Inflation und die schwierige wirtschaftliche Lage im Offshore-Bereich sieht sich Ørsted aktuell nicht in der Lage, die Projekte in dem geplanten Ausmaß umzusetzen. Daher hat sich das Unternehmen aus der Entwicklung der Projekte Ocean Wind 1 und 2 zurückgezogen, auch wenn dadurch zusätzliche Abfindungen entstehen können, die laut einer Mitteilung des Unternehmens ebenfalls in Milliardenhöhe ausfallen können.

Auch in Europa stehen Lieferketten vor denselben Herausforderungen, angesichts der stark erhöhten Ausbauziele in vielen Ländern. „Zusätzlich erschwert durch ausbleibende Steuererleichterungen für den Offshore-Wind-Bereich und gestiegene Zinsraten“, so der Unternehmenssprecher.

Einschränkungen wird es für den deutschen Standort in Norddeich nicht geben. Das Gegenteil sei der Fall. „Wir bauen derzeit zwei Offshore-Windparks vor Borkum und Norderney“, so Kück. „Diese werden wie geplant ab 2024 und 2025 von Norddeich aus betrieben.“ Um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, seien bereits weitere Kapazitäten geschaffen und zusätzliches Personal in Norddeich eingestellt worden.

Somit wurde in den vergangenen Monaten die Mitarbeiterzahl an dem Standort erhöht. Ein Abbau von Personalstellen „ist derzeit nicht geplant“. Zudem betont er, dass im Herbst der Standort bereits sein 10-jähriges Jubiläum in Norddeich feiern wird.

Mit Blick auf die vor Kurzem gehaltenen Warnstreiks der IG Metall am Unternehmensstandort sei die Lage schwieriger einzuschätzen. Denn die wirtschaftliche Lage habe immer einen Einfluss auf die Tarifverhandlungen, so Kück. Darum sei erst einmal abzuwarten, wie sich die Situation innerhalb von Ørsted weiterentwickelt. Denn auch wenn der Standort nicht direkt betroffen ist, müsse damit gerechnet werden, dass sich Änderungen im Unternehmen auch auf die Geschäfte vor Ort auswirken könnten.

Der Aktienkurs von Ørsted war nach der Veröffentlichung um rund ein Viertel eingebrochen. Präsident Joe Biden hatte zugesichert, dass die Regierung weiterhin in den Offshore-Bereich investieren wolle.

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