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12. Januar 2024, 06:31 Uhr

Thema Demenz: Rosenstraat 13 startet mit bewegtem Stück ins neue Jahr

Ein Stück, das unter die Haut geht: Die Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 führt im Februar „Tage wie Nächte“ auf.

Lesedauer: ca. 2min 41sec
Spielen sehr intensiv: Gesa Dirks und Peter Spetzke. Foto: Eva Requardt-Schohaus

Spielen sehr intensiv: Gesa Dirks und Peter Spetzke. Foto: Eva Requardt-Schohaus © ert

Am 16. Februar hebt sich der Vorhang in der Theaterwerkstatt Rosenstraat 13 am Grünen Weg 31 zum ersten Mal in diesem Jahr. Dann hat das hochdeutsche Zwei-Personen-Stück „Tage wie Nächte“ von Josef Rödl Premiere, das eine besondere Herausforderung nicht nur für die beiden Darsteller Gesa Dirks und Peter Spetzke darstellt, sondern auch für die Zuschauer, denn es geht unter die Haut.

Dirks verkörpert Mariechen, die ihren Geburtstag feiert, ohne zu wissen, wie alt sie geworden ist. Anika Camp zufolge, die zum ersten Mal allein Regie führt, soll keine medizinische Recherche über Demenz auf die Bühnenbretter gebracht werden, sondern es geht um das Verschwinden von Erinnerungen, den schmerzlichen Verlust von Identität, von Sprache.

Gesa Dirks wird in diesem Jahr 77 Jahre alt, genau wie Mariechen. Ihr Schwiegersohn brachte sie auf die Idee, das Schauspiel „Tage wie Nächte“ aufzuführen, denn er hatte es als Redakteur in Bremervörde gesehen, wo es vom Kultur- und Heimatkreis aufgeführt wurde, und war begeistert. Der Funke sprang auch bei Dirks und Spetzke, der in dem Stück ihren Sohn spielt, sofort über, als sie den Text lasen. Spetzke, der sein Debüt 2002 bei einem Amateurtheater in Schleswig-Holstein gegeben hatte, schloss sich nach einer rund 20-jährigen Pause Rosenstraat 13 an, nachdem er in der Theaterwerkstatt die Aufführung von „Sibirien“ gesehen hatte. „Da habe ich gewusst, das ist das Richtige“, erzählte er bei der Pressekonferenz. Im Sommer 2023 war er schon bei der Freilicht-Aufführung von „Currywurst un Pommes“ dabei gewesen. Gesa Dirks hatte 2018 das Ein-Personen-Stück „Langusten“ bestritten. Zu Rosenstraat 13 war sie vor zehn Jahren durch ihre erfolgreiche Teilnahme beim Poetry Slam gekommen.

Das Stück „Tage wie Nächte“ ist keine leichte Kost, aber es gibt auch Anlass zum Schmunzeln. In rund 90 Minuten wird das gelebte Leben einer Frau in all seinen Facetten erzählt. Mariechen war Mutter, Tochter, Ehefrau und Geliebte und versucht, sich im Gespräch mit ihrem Sohn an all das zu erinnern. Dabei verwandeln sich die Figuren, verschwinden Orte, geraten die Zeiten durcheinander. „Diese Lebensgeschichte erinnert daran, dass jedes Glück des Vergessens einen schmerzlichen Kern enthält“, heißt es im Programmtext.

Peter Spetzke verkörpert zudem den Ehemann und Vater von Mariechen in den Traum-Sequenzen, in denen sie Szenen aus ihrer Vergangenheit neu durchlebt. „Aus den Erinnerungen schöpft sie Kraft“, sagt Camp. Auch die Töchter Ulrike und Elisabeth sowie eine Nachbarin kommen in dem Stück vor, doch ihre Stimmen werden lediglich eingespielt, gesprochen von Lydia Schwitters (Ulrike), Anika Camp (Elisabeth) und Beate Dunne (Nachbarin).

Anika Camp experimentiert außerdem mit der Einblendung von kurzen Film-Szenen, wobei Benjamin Oldewurtel für die Technik verantwortlich ist.

Der Vorverkauf hat bereits begonnen. Karten sind für 15 Euro bei Optik Moltz in Marienhafe und Salon Jochens in Osterupgant erhältlich sowie unter der Telefonnummer 04934/499975 oder bei WhatsApp unter der Nummer 01522/4412263.

Aufgeführt wird das Schauspiel „Tage wie Nächte“ am Freitag, 16. Februar, um 20 Uhr, am Sonntag, 18. Februar, um 18 Uhr, am Freitag, 23. Februar, um 20 Uhr und am Sonntag, 25. Februar, um 18 Uhr.

Übrigens: Für den Poetry Slam, der am Freitag, 19. Januar, um 20 Uhr in der Theaterwerkstatt stattfindet, werden noch weitere Bewerber gesucht.

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