Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
15. Januar 2025, 14:46 Uhr

VW macht Ernst und streicht in Emden die komplette Teamsprecher-Ebene

Das Streichkonzert im Emder Werk hat begonnen: Die begehrte Position des „Teamsprechers“ wird abgeschafft, die Leute müssen zurück an die Linie. Nicht bestätigt hat sich das Gerücht, dass der ID.3 demnächst in Emden gebaut wird.

Lesedauer: ca. 1min 54sec
Autoproduktion

ID.7-Produktion: Die Kosten müssen um die Hälfte runter. © Stefan Bergmann

Emden Der Volkswagen-Konzern macht Ernst mit seinen Sparmaßnahmen im Emder Werk. Er streicht die komplette erste Führungsebene innerhalb der Produktionsmannschaft. Konkret geht es darum, dass die Teamsprecher abgeschafft werden sollen. Zunächst im Rahmen einer Probephase, aber dann dauerhaft. Die bisherigen Teamsprecher müssen zurück an die Linie und normal arbeiten.

Es gab eine Gehaltszulage

Karte

„Teamsprecher“ ist eine hervorgehobene und begehrte Position innerhalb der Produktion; die Tätigkeit wird mit einer Zulage zum Gehalt vergütet. Teamleiter werden vom Team gewählt und übernehmen übergreifende Aufgaben.

Am Dienstag wurden die Vertrauensleute des Emder Werkes vom Management darüber informiert, welche Auswirkungen die Sparbeschlüsse auf die alltägliche Arbeit haben werden. Ein Bericht aus dem Werk liegt dem KURIER vor, er wurde von mehreren Stellen bestätigt.

Das Management spart bei sich acht Prozent

So werde sich das VW-Management am Sparen beteiligen und auf acht Prozent des Gehaltes verzichten. In welcher Höhenordnung sich der VW-Vorstand am Streichkonzert beteiligt, ist noch unklar. VW-Gesamtbetriebsratschefin Daniela Cavallo fordert klare Aussagen bis zum Februar.

Im Emder Werk geht das Sparen jedoch schon los.

So müssen die Fabrikkosten innerhalb der nächsten zwei Jahre gesenkt werden, um den Produktionsauftrag für den ID.4-Nachfolger im Jahr 2031 zu bekommen. In Zahlen heißt das: Die Fabrikkosten für den ID.7 liegen derzeit bei 8200 Euro pro Stück. Binnen zweier Jahren dürfen sie nur noch 4050 Euro betragen. Die Produktionszeit pro Fahrzeug muss um elf Stunden sinken.

Die ursprüngliche Nachricht, dass die ID.3-Produktion vom Werk Zwickau ins Emder Werk übersiedlen soll, wurde inzwischen vom VW-Werk Emden dementiert. Ein solcher Schritt sei nicht geplant, hieß es.



Anm. d. Red.: Trotz sorgfältiger Prüfung aller Quellen haben sich Informationen über die ID.3-Verlagerung nach Emden nicht bestätigt. Wir haben die Passage korrigiert und entschuldigen uns für das Missverständnis.

Das könnte Sie auch interessieren:

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Themen

Orte