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21. November 2024, 13:05 Uhr

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Bahn stellt persönliche Beratung am Norder Bahnhof komplett ein

Jetzt ist es endgültig: Die Bahn wird ihr Reisezentrum im Norder Bahnhof schließen. In die Räume wird die Norder Museumseisenbahn MKO einziehen. Eine Petition und Proteste des Seniorenbeirates waren damit erfolglos. Doch es gibt einen Trost.

Lesedauer: ca. 2min 14sec
Die Tage sind gezählt: Das Reisezentrum im Norder Bahnhof wird zwar weitergenutzt – doch Beratung für Bahn-Fahrgäste gibt es nur noch sonntags.

Die Tage sind gezählt: Das Reisezentrum im Norder Bahnhof wird zwar weitergenutzt – doch Beratung für Bahn-Fahrgäste gibt es nur noch sonntags. © Stefan Bergmann

Norden Das Reisezentrum im Norder Bahnhof wird auch im kommenden Jahr fortgeführt– jedoch anders, als sich das wohl die meisten Reisenden wünschen. Die Räumlichkeiten – das Bahnhofsgebäude gehört der Stadt – sollen von der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) angemietet werden. Der gemeinnützige Verein wird das Reisezentrum vornehmlich als Geschäftsstelle nutzen und sonntags auch für die Öffentlichkeit öffnen. „Dann werden wir Reisende, die in Norden ankommen, beraten und auch Hilfestellung beim Ticketverkauf für die Bahn geben“, so MKO-Chef Christian Walther.

Drei profitieren, doch die Bahnkunden gehen leer aus

Die Deutsche Bahn bestätigte auf KURIER-Anfrage eine Lösung zwischen den vier beteiligten Partnern:

Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) Niedersachsen bestellt den Verkehr. Für Norden hat sie bereits vor langer Zeit einen Fahrkartenverkauf geordert, jedoch ohne eigenes Personal. Dass dort bisher trotzdem ein – von den Nordern heiß geliebter – Bahn-Mitarbeiter saß, war ein Entgegenkommen der Bahn. Diese Freundlichkeit endet nun. Zahlreiche Bürger und auch der Seniorenbeirat hatten dagegen protestiert.

Für das kommende Jahr will die Bahn nun ihren Mitarbeiter abziehen und stattdessen ein „Video-Reisezentrum“ aufbauen. Per Video-Schalte können Ticketkäufer mit einem Callcenter sprechen, die Fahrkarte wird dann vor Ort ausgedruckt und per Karte bezahlt. Die Video-Box soll in der Wartehalle stehen.

  • So lautet die Vereinbarung: Die MKO bekommt neue Räume und übernimmt die gesamte Einrichtung der Bahn, bis auf die Computertechnik. Der Verein will die Räume nutzen für Versammlungen, für sein Archiv und für eine kleine Ausstellung. Zunächst sonntags wollen ehrenamtliche Mitarbeiter das Ex-Reisezentrum öffnen und Reisende beraten: Zu Norden und Norddeich, aber auch, wenn es darum geht, komplizierte Bahnfahrten zu buchen. Gekauft wird dann aber nebenan im Videozentrum oder am Ticketautomaten. Eventuell werden die Öffnungszeiten ausgeweitet.
  • Wer profitiert? Die Stadt: Sie vermeidet einen Leerstand im Bahnhof und schafft sogar eine kleine Tourist-Info. Die Bahn: Sie muss ihre Möbel nicht teuer entsorgen, für ein kleines Entgelt kümmert sich die MKO darum, dass das Video-Ticketzentrum sauber und funktionsfähig bleibt. Die MKO: Sie bekommt zum kleinen Preis neue schicke Räume, kann dort ihre Museumsbahn-Tickets verkaufen und die Räume als Geschäftsstelle für den Verein nutzen.
  • Wer profitiert nicht? Die Bahnkunden. Der persönliche Service wochentags fällt weg. Nur sonntags gibt es dann noch Beratung am Bahnhof. Damit bewahrheitet sich, was Seniorenbeirat und viele andere Bürger kritisieren: Die Bahn und das Land schrumpfen den Norder Bahnhof zur schnöden Haltestelle.

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