Baustopp in Marienhafe: Verwaltungsgericht stoppt Sportplatz-Bau am Tjücher Moortun
Das Verwaltungsgericht Oldenburg hat die Bauarbeiten am geplanten Sportplatz in Marienhafe vorerst gestoppt. Grund ist ein Widerspruch des Naturschutzbundes gegen die Baugenehmigung vom März.
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Zum Anfang der Arbeiten waren alle noch optimistisch. © Archiv: Keno Klaassen
Marienhafe Die Bauarbeiten für den geplanten Sportplatz in Marienhafe am Tjücher Moortun müssen mit sofortiger Wirkung eingestellt werden. Das hat das Verwaltungsgericht Oldenburg mit Beschluss vom 10. Juli 2025 entschieden. Der Grund: Ein Widerspruch des Naturschutzbundes (NABU) Ostfriesland gegen die Baugenehmigung vom März dieses Jahres.
Die Untere Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Aurich hatte die Baugenehmigung am 4. März 2025 erteilt. Der NABU legte daraufhin Widerspruch ein – mit Erfolg: Das Gericht ordnete die aufschiebende Wirkung des Widerspruchs an. Das bedeutet, dass die Baugenehmigung aktuell nicht vollziehbar ist und die laufenden Arbeiten am Sportplatz vorerst gestoppt werden müssen.
Wie Landkreissprecher Lennard Adam auf Nachfrage mitteilt, habe die Samtgemeinde Brookmerland die Einstellung der Bauarbeiten bereits gegenüber der Bauaufsichtsbehörde angezeigt.
NABU: Bebauungsplan ist nicht rechtskräftig
Hermann Ihnen, zweiter Vorsitzender des NABU Ostfriesland, erklärte gegenüber dem KURIER, dass das Gericht der Argumentation des Umweltverbandes gefolgt sei. Ausschlaggebend sei gewesen, dass der Bebauungsplan für das Baugebiet bisher noch nicht im Amtsblatt veröffentlicht wurde. Deshalb ist er derzeit nicht rechtskräftig, so Ihnen.
Doch das sei laut dem NABU nicht der einzige Kritikpunkt: Der Bebauungsplan weist zudem erhebliche Mängel im Bereich Naturschutz auf, ist er sich sicher. Der Verband fordert eine umfassende Überarbeitung und Prüfung der Planungsunterlagen, insbesondere mit Blick auf mögliche Beeinträchtigungen der Natur rund um das Tjücher Moortun.
Landkreis und Samtgemeinde können Beschwerde einlegen
Landkreis Aurich und Samtgemeinde Brookmerland haben nun 14 Tage Zeit, um beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg Beschwerde gegen die Entscheidung einzulegen. Ob davon Gebrauch gemacht wird, ist bislang unklar.
Seit Ende März liefen bereits die Bauarbeiten für den neuen Sportplatz, der in Marienhafe für Vereine und Schulen entstehen soll. Nun ruhen die Maschinen – vorerst.