Was lebt denn da am Meeresgrund? Greenpeace taucht gegen die Gasförderung
Greenpeace kämpft weiter gegen die Gasförderung vor Borkum. Bei Tauchgängen habe man „artenreich bewachsene Steinformationen“ just da gefunden, wo noch in diesem Monat ein Seekabel verlegt werden soll.
Lesedauer: ca. 1min 50secBorkum Die Umweltorganisation Greenpeace gibt den Kampf gegen eine mögliche Gasförderung durch das Unternehmen One-Dyas vor Borkum nicht auf. Zwar liegen inzwischen alle notwendigen behördlichen Genehmigungen für die Erschließung des Gasfeldes vor. Doch die Organisation hat noch einen Trumpf in der Hand: Wirtschaftsminister Robert Habeck muss mit den Niederlanden noch ein Abkommen über die Förderung abschließen („Unitarisierungsabkommen). Tut er dies nicht, darf nicht gefördert werden. Greenpeace protestiert seit Monaten gegen die Förderung.
Deutschland braucht dieses Gas nicht
„Klimaminister Robert Habeck hat es in der Hand, dieses zerstörerische Gasprojekt mitten in einem wertvollen Meeresgebiet zu stoppen. Deutschlands Energieversorgung braucht dieses Gas nicht, angesichts der dramatisch voranschreitenden Klimakrise können wir uns keine weitere fossile Ausbeutung mehr leisten“, sagt Greenpeace-Energieexpertin Anike Peters.
Arteinreiche Steinformationen
Unterdessen versucht Greenpeace, weitere Argumente gegen die Förderung zu finden - und tauchte deswegen nach eigenen Angaben im Seegebiet im Umfeld der bereits installierten Förderplattform. Dabei fanden die Taucher „weitere artenreich bewachsene Steinformationen, sowie bedrohte Tiere und Pflanzen“, wie es jetzt in einer Mitteilung hieß. Die Steine zeigen einen rifftypischen Bewuchs mit Seenelken, weiteren Anemonen, Moostierchen und verschiedenen Krabbenarten. Auch Seehunde, in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdet aufgeführt, wurden bei den Tauchgängen gesichtet.
Bau der Pipeline soll im September beginnen
Der Bau der Pipeline zum niederländischen Festland soll noch im September beginnen. „One Dyas schafft Fakten und gefährdet einzigartige Oasen der Artenvielfalt. Bislang ist weder juristisch noch politisch final über das Gasbohrprojekt entschieden. Die Bundesregierung darf sich nicht von einem Konzern unter Druck setzen lassen und muss zu ihrem Koalitionsvertrag stehen“, so Peters.